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Dynamik und Wandel (köln)

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Dynamik und Wandel (köln)

~Karl R. Kegler

Identitätsstiftung steht seit Jahren auf dem Programm, wenn das Land Nordrhein-Westfalen Ausstellungen zu Stadt- und Baukultur organisiert. In diesem Fall ist es einmal nicht das Ruhrgebiet, sondern es sind sechs Großstädte am Rhein – Bonn, Köln, Leverkusen, Neuss, Düsseldorf und Duisburg – die den Schwerpunkt der Ausstellung »Dynamik und Wandel. Entwicklung der Städte am Rhein 1910-2010+« bilden. Ausgangspunkt der chronologisch angelegten Konzeption ist Werner Hegemanns »Allgemeine Städtebauausstellung«, die 1910 in Düsseldorf stattfand. Von dort spannt sich der inhaltliche Bogen über zehn Dekaden, die jeweils einem städtebaulichen Leitthema zugeordnet sind, bis in die Gegenwart des Jahres 2010. Das Jahr 1960 markiert das Ende der Wiederaufbauära und liegt genau in der Mitte der Zeitleiste, die in der Ausstellung durch ein mäanderndes Band aus leuchtendem matten Glas repräsentiert wird. An diesem gläsernen »Fluss« begegnen sich bekannte und weniger bekannte Projekte aus den sechs Städten: Wilhelm Riphahns »Weiße Stadt« in Köln-Buchforst findet sich neben der Werks- und Siedlungsplanung für Leverkusen, zeitlich weiter stromabwärts präsentiert sich Düsseldorfs Medienhafen neben aktuellen Entwürfen für Duisburg. Verbindendes Grundthema sind, wie auf den Euroscheinen, Architekturstile und Brücken – was liegt beim Thema Rhein auch näher? Kontroverse Themen, wie Stadt und Migration, der Umgang mit dem Erbe der Wiederaufbauzeit oder aktuelle Partizipationsforderungen von Bürgerinitiativen, werden kaum gestreift.
Bilder und Modelle lockern die zeichenhafte Ausstellungsarchitektur auf. Der Besucher sollte aber v. a. Zeit zum Lesen mitbringen. Die gut geschriebenen Texte verbinden sich zu einer kompakten Darstellung rheinischer Stadtbaugeschichte. Wer sich an der ein oder anderen Stelle in ein Thema vertieft hat, ist enttäuscht, dass dieses Material in der begleitenden Veröffentlichung nur in einem kurzen Auszug enthalten ist. Abgesehen von der Lektüre lohnt der Blick nach oben. Der Ausstellungsort, der Lichthof der ehemaligen Kölner Reichsbahndirektion, befindet sich gerade in Renovierung und bietet ein kafkaeskes Bild zwischen Grandezza und Verfall. Auch dies passt zum Motto der Ausstellung. In wenigen Jahren soll im gleichen Gebäude ein Grand-Hotel residieren.
Bis 2. März 2011, RheinForum, Konrad-Adenauer-Ufer 3, 50668 Köln, Di-So 11-18 Uhr, www.mai-nrw.de
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