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Das moderne Ornament

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Das moderne Ornament

~Miron Mislin

Einer der Meister des Ornaments in der modernen Architektur, Louis Henri Sullivan, wurde vor 150 Jahren, am 3. September 1856 in Boston geboren. Er zählt zu den Pionieren einer funktionalen, modernen Architektur und durch seine Ornamentik als Vordenker des Jugendstils. Louis Henri Sullivan gehörte zur »Chicagoer Schule«, die zum ersten Mal den Architekten vom Ingenieur trennte. Das spiegeln auch seine Bauten wider: Eine klare, schlichte Eisenskelettkonstruktion trägt die Fassade, die zurückhaltend mit Ornamenten geschmückt wird. Wichtige Anregungen dazu erhielt er während seine Studiums an der École des Beaux-Arts in Paris, unter anderem durch die Rhythmik der vertikalen Pfeiler und die Dekoration der Kapitelle von Notre-Dame.
Sullivan war davon überzeugt, dass eine ästhetisch gestaltete Umgebung das menschliche Verhalten positiv beeinflussen würde.
Jedes Gebäude sollte durch Verzierungen einen unverwechselbaren Charakter bekommen und den schöpferischen Prozess sichtbar machen, bei dem sich die Form aus der Funktion entwickelt. Als eine zurückhaltende Form der Neugotik zeigen sich das Guaranty Building (Buffalo, 1895) ebenso wie das Bayard Building (New York, 1897) mit stählernen, dünnen Pilastern und vegetabilen Verzierungen.
Sein letzter Bau aus der langjährigen Partnerschaft mit Dankmar Adler (1844–1900), das zwölfgeschossige »Kaufhaus Schlesinger and Mayer« in Chicago (1898–1904) – auch bekannt als Warenhaus Carson Pirie Scott – ist in den Sockelgeschossen mit horizontalen Bändern aus Terrakottaplatten mit floralen Motiven und im Eingangsbereich mit pflanzlichem Rankenwerk aus Guss- und Schmiedeeisen versehen, das von Weitem wie ein flächiges Netzwerk wirkt.
Louis Henri Sullivan prägte eine ganze Generation von jungen amerikanischen Architekten, darunter Frank Lloyd Wright. Dieser arbeitete von 1887 bis 1893 in Sullivans Büro und entwickelte den Gedanken einer klaren Konstruktion mit ornamentalen Zügen weiter.
Der New Yorker »merkantile Klassizismus« beendete mit der Weltausstellung 1893 den Einfluss der Chicagoer Schule. Sullivan geriet in Vergessenheit, er starb 1924 verarmt in Chicago.
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