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B(r)aukunst

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B(r)aukunst

~Ulf Meyer

Das alte Industriegelände von Zürich-West, eingeklemmt zwischen einem Bahnviadukt und der Limmat, mausert sich zum neuen Zentrum für Gegenwartskunst. Die 1986 geschlossene Löwenbräu-Brauerei (erbaut 1897) wurde von Gigon/Guyer und Atelier WW (beide Zürich) zum neuen kulturellen Aushängeschild der Stadt umgebaut. Die Architekten hatten im Rahmen eines Studienauftrags 2003 den 1. Preis gewonnen. Als Public-private-Partnership haben sich hier je eine öffentliche und eine private Kunstinstitution sowie drei kommerzielle Galerien zusammengefunden. Träger des Umbauprojekts waren die städtische Kunsthalle, die Firma Migros (der größte Einzelhändler der Schweiz) und die Stadt Zürich. Um das Projekt zu finanzieren, werden derzeit ein schwarzer Wohn- und ein roter Büroturm in die Brauerei implantiert.
Das neue Kunst-Zentrum besteht aus drei Bauteilen: dem Bestand, einem Neubau und einer Aufstockung. Die historische Klinkerfassade kontrastiert mit den scharf geschnittenen Neubauteilen aus Weißbeton. Sie zeigen sich in Anspielung auf die Innenräume als »White Cube«. Entlang der Limmatstraße ist die Fassade geschlossen, Schweizer Minimalismus auf höchstem Niveau. Zur neuen zentralen Erschließungshalle gelangen Besucher über einen unscheinbaren Eingang von der Straße aus. Innen eröffnet sich ihnen ein Labyrinth der Kunst. Die Kunsthalle hat heute drei Ausstellungsräume. Mit der Aufstockung erhielt sie einen zusätzlichen großen und 5 m hohen Saal. Der Neubau bietet Ausstellungsräume auf drei Geschossen. In einem Zwischengeschoss ist ein Boarding-House für drei Künstler angeordnet.
Gestalterisch wirken trotz der unterschiedlichen Bauteile alle Räume gleich: Graue Betonböden, gleißend weiße Wände und Decken und unverdeckte Neonröhren prägen die Interieurs. Dies führt zu einem fließenden Raumeindruck. Alle Räume haben Fußbodenheizung, sind klimatisiert und die Haustechnik wurde geschickt in der Decke versteckt. Weil das Tragwerk für die Last der neuen Etagen ertüchtigt werden musste, wurden neue Stützen eingefügt und bestehende Wände und Stützen verstärkt. Dennoch wirken die Räume nicht schwer. Fast alle haben sowohl Tages- als auch Kunstlicht und sind im Bedarfsfall verdunkelbar. Am meisten Charme haben jedoch die renovierten Räume der ehemaligen Werkstatt der Brauerei aus den 50er Jahren, deren Fassade mit mattiertem und klarem Glas ausgefacht wurde und deren geschwungene Stahlträger einen schönen Kontrast zu den sterilen weißen Boxen der Neubauräume darstellen.
Die enge Verknüpfung von Kunst, Wohnen und Büros auf dem Löwenbräu-Areal ist einmalig: Galerien, Buchhandlung, Kunstbuchverlag, private Sammlungen und Institutionen sind nun unter einem Dach vereint.
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