Baukultur auf Schienen

Noch mehr Baukultur: Die Deutsche Bahn hat einen »Leitfaden Gestaltung von Eisenbahnbrücken« herausgegeben. Dafür wurde eigens ein sogenannter Brückenbeirat gegründet, dem unter anderem Jörg Schlaich und Karl Ganser angehören. Dieser soll Brückenprojekte, die nicht den Leitlinien entsprechen, zurückweisen und verhindern können, aber auch selbst Verbesserungsvorschläge machen. So sind in dem Buch gleich verschiedene Brücken samt Alternativen abgebildet, an deren Erarbeitung Jörg Schlaich ebenfalls beteiligt war. Da findet sich zum Beispiel der Vorschlag, sich von den vorgeschriebenen, auf die Stützen aufgelegten Hohlkastenelementen zu trennen, die deswegen verwendet werden, weil sie sich bei Bedarf rasch austauschen lassen. Statt dieser »Einfeldträgerketten« könnten Stütze und Gleiselement monolithisch miteinander verbunden werden. Zwar wären dann die Spannweiten nur noch ein Drittel so groß, dafür aber die Bauwerke insgesamt filigraner, leichter und darüber hinaus noch weniger verschleißanfällig (weil ohne Lager und Fugen) und damit kostengünstiger.

Ein schöner Anfang. In einem zweiten Schritt will die Bahn sich der Optik von kleineren notwendigen Bauten – Unterführungen, Überdachungen – widmen. ~red