Allgemein
bauen gegen fettleibigkeit
Während in Deutschland die Ampel-Kennzeichnung auf Lebensmitteln als der Weisheit letzter Schluss gepriesen wird, sind die Engländer einen Schritt weiter: nur kennzeichnen reicht nicht. Mit 30 Mio. Pfund sollen nun »gesunde Städte« entstehen, die zu mehr körperlicher Aktivität ermutigen (wobei man die Tatsache ignoriert, dass die Kommunen einen Sportplatz nach dem anderen verkaufen und die Einzugsgebiete für Schulen mittlerweile viel zu groß zum Hinlaufen sind). Als Beleg, dass solche Aktionen etwas nützen, wird angeführt, dass in Durham zehn Prozent mehr Fußgänger zu verzeichnen waren, nachdem für bestimmte Straßen Wegezoll eingeführt wurde und dass in London durch ein verbessertes Radwegenetz in drei Jahren die Zahl der Radfahrer um dreißig Prozent stieg. Der Beitrag, der Architekten dabei zugewiesen wird, ist verschwindend gering: Treppenhäuser einladend positionieren und gestalten, deutlich beschildern und schön beleuchten. Campus-Gebäude von Krankenhäusern und Universitäten sollen künftig durch sichere Fuß- und Radwege verbunden und neue Arbeitsplätze an ein Rad- und Fußgängernetz angeschlossen werden. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, sollte man meinen. Einigermaßen sinnvoll scheint immerhin der Vorschlag zu sein, in Bebauungsplänen keine Fastfood-Restaurants mehr vorzusehen. ~dr
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