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bau-kunst in L. A.

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bau-kunst in L. A.

~Joe Day

Bevor Michael Govan 2006 Direktor des Los Angeles County Museum of Art (LACMA) wurde, leitete er das DIA Beacon, ein Mekka für Minimal Art in New York. Wie der Umbau dieses 27 000 m² großen Fabrikgebäudes durch den Künstler Robert Irwin, den Licht und Raum faszinieren, und das Büro Open Office (beide aus Los Angeles) vermuten ließ, verfolgt Govan gern die Tranformation von Architektur durch Künstler. Er beauftragte Irwin erneut, ebenso den Performance- und Konzept-Künstler Chris Burden, das Broad Contemporary Art Museum von Renzo Piano auf dem LACMA-Gelände (das im Februar eröffnet wird) durch einen Landschaftsentwurf zu ergänzen. Govan ergänzte außerdem vergangenen Sommer eine Werkschau von Dan Flavins Lichtinstallationen im LACMA durch einen komplett renovierten Showroom von Flavin.
Überraschender vielleicht als Govans Ermutigungen an Künstler, in Sachen Architektur tätig zu werden, ist sein Vorschlag, Architektur wie Kunst zu »kuratieren«. Eine seiner ersten Erwerbungen als LACMA-Direktor war ein meisterhaft überarbeitetes Bürointerieur von John Lautner in Century City, das Govan gern dem normalen Besucherverkehr öffnen würde. Vor einiger Zeit sprach er sogar öffentlich davon, klassisch moderne Häuser in Los Angeles aus der Mitte des letzten Jahrhunderts zu »sammeln«, um sie einerseits als Museumsdépendancen, andererseits als eigenständige Meisterwerke zu präsentieren. Auch Frank Gehrys oft umgebautes Haus in Santa Monica wolle er durch Musealisierung erhalten.
Govans Ruf nach Los Angeles gilt als glückliche Wahl, ähnlich wie die Ernennung von Esa-Pekka Salonen zum Dirigenten des LA Philharmonic Orchestra, das die City in ungeahntem Ausmaß wiederbelebte. Architektur als Kunst zu behandeln ist allerdings eine zweischneidige Angelegenheit. Der Wert zeitgenössischer Künstler aus Los Angeles könnte geschmälert und die Gebäude aus ihrem architektonischen Zusammenhang gerissen werden. Künstler wie Kevin Appel, Jorge Pardo und Sam Durant nutzen die moderne Architektur der Jahrhundertmitte als Grundlage oder Medium für ihre Arbeit (so wie sich die deutschen Fotografen Thomas Struth und Andreas Gursky in internationalem Kontext auf dieselbe Epoche konzentrieren). Dadurch stärken sie ihre Objekte mehr als es eine Ausstellung vermag.
Natürlich wäre es wunderbar, die schönste Architektur des 20. Jahrhunderts in Los Angeles zu retten, auch unter Einsatz (fast) aller Mittel. Wenn Govan daraus eine kuratorische Mission machen will, sollte er sich darüber klar sein, aus welchem Zeitraum und von welchen Baukünstlern gesammelt werden soll, und er sollte klar machen, warum diese sonnendurchfluteten »gesamtkunstwerks« institutionellen Schutz brauchen und verdienen.
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