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Bald Nachfolger der ACS? Die Build IT in Berlin 2006

Rückblick: Die Build IT Berlin 2006
Bald Nachfolger der ACS? Die Build IT in Berlin 2006

Bald Nachfolger der ACS? Die Build IT in Berlin 2006
1 Das neue VectorWorks erlaubt jetzt auch »dynamische Schnitte« in der 3D-Ansicht
Die erste Messe für Informationstechnologie im Bauwesen war die Build IT ja schon länger – was die zeitliche Abfolge im Kalenderjahr betrifft. Doch stand sie bislang immer etwas im Schatten der wenige Monate vorher in Frankfurt stattfindenden ACS, der letzten noch eigenständigen Messe für die Bausoftwarebranche. Anders in diesem Jahr: In 2005 ganz ausgefallen, ist die ACS nun (bis auf Weiteres?) ein Teil der Light + Building im April (23.– 27.4) und hat damit ihr wesentliches Alleinstellungsmerkmal verloren. Vielen Herstellern, insbesondere den im Bundesverband Bausoftware e. V. (BVBS) vereinten, erscheint zudem der Anteil ihrer Zielgruppe am Publikum der Light + Building zu gering und das neue ACS-Konzept nicht angemessen. In der Konsequenz haben eine ganze Reihe von Anbietern angekündigt, auf eine Messeteilnahme in Frankfurt ganz zu verzichten oder dort nur in reduzierter Form (lokale Distributoren) aufzutreten. Die ACS als die Pflichtveranstaltung für Bausoftwarefirmen scheint also passé, wodurch (nicht nur) die Build IT ohne eigenes Zutun einen – zumindest aus Herstellersicht – höheren Stellenwert erhielt. Außerdem hat sich die Messe Berlin offensichtlich bemüht, der Branche eine ansprechende Plattform zur Präsentation ihrer Produkte zu bieten: Lagen die zwei Hallen der Build IT vor zwei Jahren noch etwas abseits der allgemeinen Besucherströme, so waren die Stände der 86 Aussteller diesmal in den Messerundgang durch die Hauptveranstaltung bautec sowie die ebenfalls angeschlossene Solar Energy integriert. Dass, wie einer Pressemitteilung der Veranstalter zu entnehmen ist, die Aussteller auf Befragen mit dem Verlauf der Build IT deutlich zufriedener waren als 2004, ist deshalb durchaus nachvollziehbar. Auch für den an Softwareneuheiten Interessierten war die fünfte Build IT die bisher Lohnendste: Anstatt dem »Aufgewärmten« von der ACS bekam er diesmal – nicht nur von den nachfolgend aufgeführten Anbietern – doch die eine oder andere »frisch zubereitete« Programmversion serviert.

ComputerWorks zeigte in Berlin die neue Version 12 des CAD-Systems VectorWorks, die mit zahlreichen Verbesserungen aufwarten kann. So beispielsweise dem überarbeiteten, jetzt übersichtlicheren und Platz sparenderen System der Werkzeugpaletten. Es kommt mit nur noch zwei Paletten aus, eine mit den 30 wichtigsten Tools, die andere mit in thematische Gruppen unterteilten Werkzeugen. Individuelle Anpassungen der Paletten sind selbstverständlich nach wie vor möglich. Ebenfalls für mehr Übersicht sorgt ein zentrales Dialogfenster der Einstellungen für Ebenen, Klassen, Darstellungen und Ansichtsbereiche. Die tabellarische Übersicht des Dialogs kann nach Spalteninhalten sortiert werden und erlaubt beispielsweise auch, Änderungen an mehreren Ebenen oder Klassen gleichzeitig vorzunehmen.
Mehr Komfort und Effizienz versprechen unter anderem Verbesserungen bei der Bemaßung, dem Stempelwerkzeug und beim Erstellen und Bearbeiten von NURBS-Flächen, die automatische Kontursuche beim Füllen von Flächen sowie die neue Funktion zum Aktivieren ähnlicher Objekte. Das Handling unterschiedlicher Wandaufbauten wurde grundlegend umgestaltet. Diese lassen sich jetzt unter einem Namen speichern und können dann projektübergreifend jederzeit wiederverwendet werden. Bei Änderungen eines Wandaufbaus werden alle betreffenden Wände im Plan automatisch angepasst. Ebenso ist es möglich, einen Aufbau durch einen anderen zu ersetzen, wobei alle Wandanschlüsse vom Programm selbstständig und korrekt bereinigt werden sollen. Einige Neuerungen gibt es auch bei den »intelligenten« Fenster- und Türobjekten. Besonders hervorzuheben ist das bequeme Übertragen von Attributen: Nach Auswahl der gewünschten Attribute (zum Beispiel Anschlag, Teilung oder Rahmen, aber auch alle grafischen Eigenschaften) lassen sich diese einfach per Mausklick auf andere Objekte übertragen.
Das Erstellen von Geländemodellen war schon in früheren Versionen von VectorWorks möglich, wurde nun aber komplett neu konzipiert. Die neue Version verspricht in diesem Bereich nicht nur eine vereinfachte Bedienung, sondern auch eine bis zu 50 mal schnellere Berechnung des Modells aus den zugrunde liegenden 3D-Punkten beziehungsweise Höhenkurven. Nicht zuletzt sollen die neuen Geländemodelle deutlich stabiler sein als bisher.
Zu den neu hinzugekommenen Funktionen gehören dynamische Schnitte, die sich interaktiv durch das 3D-Modell verschieben lassen (siehe Bild). Der Verlauf der Schnittlinie kann dabei auch Versprünge aufweisen. Diverse Einstellmöglichkeiten betreffen unter anderem die Tiefe (bis zu welcher Entfernung von der Schnittlinie Objekte in der Ansicht noch dargestellt werden), die Linienstärke von Schnittkanten und die Farbfüllung von Schnittflächen. Bei den dynamischen Schnitten wird man meist auch vom neuen Befehl »Ebenen stapeln« Gebrauch machen. Durch ihn erhält man eine 3D-Ansicht mit den übereinander liegenden Geschossen, wozu in früheren VectorWorks-Versionen etwas umständlich ein zusätzliches »Ebenenmodell« angelegt werden musste. Die »gestapelten Ebenen« sind kein reiner Ansichtsmodus, sondern gestatten auch die Bearbeitung des Modells. Ebenso lassen sich nun Modifikationen an Dächern in der 3D-Ansicht vornehmen, indem beispielsweise mit der Maus Dachkanten verschoben, Eckpunkte der Dachflächen eingefügt oder gelöscht werden oder die Firsthöhe verändert wird.
Die Visualisierung mit dem in VectorWorks integrierten RenderWorks (basierend auf der LightWorks Rendering Engine) kann nun noch naturgetreuere Bilder generieren. Zum einen, weil durch die Unterstützung des Radiosity-Verfahrens bei der Bildberechnung das von beleuchteten Flächen zurückgeworfene diffuse Licht berücksichtigt wird, wovon insbesondere der Realismus von Innenraumvisualisierungen deutlich profitiert. Zum andern können jetzt produktspezifische Leuchtendaten (die vielfach im Internet kostenlos zur Verfügung stehen) in den Formaten IESNA und EULUMDAT verarbeitet werden, so dass die spezielle Charakteristik eines bestimmten Beleuchtungskörpers ohne manuelle Parametereingaben simuliert werden kann. Zudem erzeugt RenderWorks bei Bedarf atmosphärische Effekte mit sichtbare Lichtstrahlen und auch das Umwandeln beliebiger 3D-Objekte in Lichtquellen ist möglich.
Neues auch im Bereich Datenaustausch: VectorWorks kann nun 3D-Modelle (3ds-Dateien) aus 3D Studio Max einlesen und exportieren, zudem wurde die DXF-/DWG-Schnittstelle auf den neuesten Stand gebracht. Und nicht zuletzt finden sich in der schon zuvor sehr umfangreichen Zubehör-Bibliothek jetzt über 3500 zusätzliche Symbole, Schraffuren und Materialien.
Gripsware konnte zwar keine absolute Messeneuheit präsentieren, aber immerhin eine noch recht »frische« Version des Bauzeitenplaners pro-Plan. Eine der wichtigsten Neuerungen ist die »Layertechnik«: Sie ermöglicht es, innerhalb eines Projektes verschiedene Ebenen anzulegen und diese je nach Bedarf ein- und auszublenden. Hauptzweck ist die Visualisierung unterschiedlicher Planstände, um damit die im Projektverlauf geänderte oder verfeinerte Zeitplanung zu dokumentieren. Welche Konse-quenzen das Verschieben, Verlängern oder Verkürzen eines einzelnen Balkens auf alle direkt oder indirekt verknüpften Vorgänge hat, ist in komplexeren Bauzeitenplänen kaum zu überblicken. Im neuen pro-Plan gibt es deshalb die »Änderunganzeige«. Sie zeigt neben den verschobenen Balken auch deren ursprüngliche Position, so dass die aus der Änderung eines Balkens resultierenden Verschiebungen im Gesamtprojekt einfach kontrolliert und gegebenenfalls rückgängig gemacht werden können.
Ebenfalls neu sind die »Infoboxen«, die das Einfügen von Hinweistexten in den Balkenplan erlauben. Sie können entweder an einer bestimmten Position verankert oder an einen Vorgang gekoppelt werden, so dass sie bei eventuellen Terminänderungen mit verschoben werden. Infoboxen lassen sich indivi- duell vom Ausdruck ausschließen, etwa, wenn ihre Eintragungen ausschließlich für den hausinternen Gebrauch gedacht sind.
Beim Einfügen von Grafiken unterstützt das Programm nun neben Bitmaps (BMP) auch die Formate WMF, DXF (2D), TIFF, EPS, PNG und JPG. Die Grafiken werden im Drucklayout positioniert und sind nicht an einen bestimmten Vorgang gekoppelt. Das Ausdrucken von Balkenplänen soll wesentlich vereinfacht worden sein, gripsware verspricht nun den »perfekten Druck mit einem Klick«. Bei der Navigation in großen beziehungsweise sehr detailliert aufgegliederten Projekten ist die »Lesezeichenverwaltung« hilfreich, über die man schnell zu einem bestimmten Ausschnitt des Balkenplans springen kann. Ein anderes nützliches Feature ist die »Tagesinfo«, die – hoffentlich – alle am aktuellen Tag in Arbeit befindlichen Vorgänge im Überblick anzeigt. Weitere Neuerungen und Verbesserungen sind unter anderem die PDF-Ausgabe der Pläne, die optionale Schnittstelle zu MS-Projekt, die Ressourcen-Info, das Speichern im XML- Format, die Funktion »Datei versenden« (inklusive eingebundener Grafiken) sowie die integrierte Adressverwaltung.
Nemetschek hat in der neuen Produkt- generation 2006 von Allplan und Allright vor allem die Mengenermittlung und Kostenplanung nochmals verbessert. Die Zuordnung von AVA-Bauelementen zu CAD-Objekten kann dabei sowohl nichtgrafisch (anhand abstrakter Typenbezeichnungen) als auch interaktiv im Plan vorgenommen werden. In beiden Fällen wird direkt auf die CAD-Datei zugegriffen. Dies bedeutet, dass Änderungen der zugeordneten Ausführung im so genannten Elementbuch (also außerhalb des CAD-Systems) vorgenommen werden können, sich aber dennoch auf Plandarstellung und Visualisierung auswirken: Ändert der Ausschreibende beispielsweise den Bodenbelag eines Raumes von Fliesen in Parkett, so wird die Bodenfläche in der späteren Visualisierung mit der entsprechenden Parkett-Textur überzogen. Ob und wie Nemetschek damit umgeht, dass Änderungen der Ausführung auch geometrische Konsequenzen nach sich ziehen können, soll in einer der nächsten db-Ausgaben genauer unter die Lupe genommen werden.
Die zur Bemusterung in Allplan verwendeten AVA-Bauelemente (also Zusammenstellungen von Einzelpositionen mit den zugehörigen Mengen) können in Allright mit einer »Dynamik« versehen werden. Das heißt, dass nicht sämtliche, eventuell benötigten Varianten zu einem Bauelement vorab definiert werden müssen, sondern interaktiv anhand der vom Anwender im Dialog ausgewählten Ausführungsdetails und der Geometrie (etwa der Wandstärke) entstehen. Die Mengen der Teilleistungen werden dabei laut Hersteller nicht – wie sonst bei der Verwendung von AVA-Bauteilen üblich – über Faustformeln aus den Bauteilmengen errechnet, sondern anhand der konkreten CAD-Geometrie exakt ermittelt: Allplan erkennt also beispielsweise, an welchen Wandecken eine Putzschiene benötigt wird, anstatt die Laufmeter einfach überschlägig aus der Fläche der Wand abzuleiten.
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil der engen, bidirektionalen Verbindung zwischen CAD und Elementbuch beziehungsweise AVA (sofern Nemetscheks Allright/Alltop verwendet wird) ist die Möglichkeit zur optischen Kontrolle der (Teil-)Mengen: Sozusagen per Knopfdruck lassen sich die mit einer Position verknüpften CAD-Elemente im Plan hervorgehoben anzeigen. Bei Bedarf lassen sich Positionen und Mengen auch mit Vorgängen für den Bauablauf verbinden. Nach MS-Project exportiert, entsteht aus diesen Angaben ein Bauzeitenplan. Freilich nur als Rohfassung, die noch entsprechend den Gegebenheiten des Projektes überarbeitet werden muss.
Als erster Softwarehersteller hat Nemetschek übrigens für seine grafische, VOB-konforme Mengenermittlung eine TÜV-Zertifizierung erhalten. Rein technisch sollte die Software also okay sein – wenn es trotz TÜV-Plakette mal »krachen« sollte, kann’s also nur am Unvermögen des Anwenders liegen … jr
ComputerWorks GmbH Schwarzwaldstraße 67 79539 Lörrach Tel. (07621) 40180 Fax (07621) 401818 www.computerworks.de gripsware datentechnik gmbh Wangener Straße 3 88267 Vogt Tel. (07529) 911412 Fax (07529) 911471 www.computerworks.de Nemetschek AG Konrad-Zuse-Platz 1 81829 München Tel. (089) 927930 Fax (089) 927935200 www.computerworks.de
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