Allgemein
Audi Urban Future Award
~Roland Pawlitschko
Angesichts immer triftigerer Gründe für eine konsequent nachhaltige Gesellschaft wird sich in Zukunft nicht mehr die Stadt dem Auto, sondern das Auto der Stadt anpassen. Vielleicht waren es Prognosen wie diese, die den Ingolstädter Autokonzern bewogen haben, sich mit einem mit 100 000 Euro dotierten Wettbewerb zur Erforschung des »Zusammenwirkens von Mobilität, Architektur und Stadtentwicklung« an Architekten zu wenden – deren Werke ja nicht selten Jahrhunderte überdauern.
Audi möchte vor allem »denjenigen zuhören, die sich mit der Gesellschaft von morgen beschäftigen«, erläutert der Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler bei einem Pressetermin. Dabei erwartet er bei der Zusammenarbeit mit sechs ausgewählten Architekturbüros – Alison Brooks Architects, Bjarke Ingels Group, Cloud 9, Diller Scofidio + Renfro, Jürgen Mayer H. Architects sowie Standardarchitecture – keineswegs unmittelbar realisierbare Bauwerke oder Visionen, sondern einen »ergebnisoffenen Prozess«. Mit Uneigennützigkeit hat das Ganze freilich nichts zu tun. So sollen durch die enge Zusammenarbeit mit hauseigenen Forschern »Kundenbedürfnisse vorweggenommen«, die interdisziplinäre »Vernetzung an der Schnittstelle von Architektur, Städtebau, Design und Kommunikation vorangetrieben« sowie ein »Ideenfundus« (und damit Wettbewerbsvorteile) generiert werden. Bleibt abzuwarten, was die Planer dieses, aber auch der von nun an alle zwei Jahre folgenden Awards tatsächlich vorzuweisen haben – und was Audi schließlich daraus macht. Einige spannende Denkansätze dürften bei der Schlusspräsentation am 25. August aber auf jeden Fall dabei sein.
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