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Arp-Museum am rolandseck

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Arp-Museum am rolandseck

~Rainer Schützeichel

Fast 30 Jahre haben die Planungen für das Arp-Museum in Remagen gedauert. Es thront nun über dem klassizistischen Bahnhof Rolandseck, den der Galerist und Kunstsammler Johannes Wasmuth in den sechziger Jahren durch die dortige Einrichtung seiner Gesellschaft »arts & music« als »Künstlerbahnhof« vor dem Abriss bewahrte. Der Architekt des Neubaus, Richard Meier, wurde bereits 1978 von Wasmuth in die Planungen zu einem möglichen Erweiterungsbau des Bahnhofs einbezogen – diese scheiterten jedoch nicht zuletzt an wirtschaftlichen Defiziten der ambitionierten Künstlerinitiative.
Die endgültige Finanzierung des Neubauprojekts konnte erst Ende der neunziger Jahre sichergestellt werden. Durch eine Rahmenvereinbarung des Landes Rheinland-Pfalz und des Bundes mit dem Betreiber des Museums, der Stiftung »Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp«, wurden insgesamt 33 Mio Euro aus Landesmitteln und der Bonn-Berlin-Ausgleichsförderung zur Verfügung gestellt, um einen zweistufigen Bauprozess zu ermöglichen: Auf eine denkmalgerechte Sanierung des für Wechselausstellungen und kulturelle Veranstaltungen genutzten Bahnhofsgebäudes folgte 2004 die Grundsteinlegung für das neue Museum auf den Rheinhöhen. Nach rund dreijähriger Bauzeit wurde es im September fertiggestellt.
Der vom Land in vorbildlicher Weise sanierte Bahnhof dient als Empfangsbauwerk und eröffnet damit den inszenierten Weg der Besucher zum Neubau: Ein Tunnel erschließt, unter den Gleisen hindurch, einen Wechselausstellungsraum. Ein weiterer Tunnel verläuft in Richtung des Meier-Baus, welcher 40 Meter oberhalb des Bahnhofsniveaus in den Hügel gestellt ist. Die Höhendifferenz wird innerhalb eines konisch geformten Turms mit Aufzügen überwunden.
Ein Steg führt von außen in die mittlere der drei Ebenen des Museums, die Raum für Wechselausstellungen bietet. Das Untergeschoss beherbergt die Verwaltung, das Obergeschoss schließlich ist (erst einmal nur) den Arbeiten Hans Arps gewidmet. Der Blick über das Rheintal, den die dramatische Lage im Hang verspricht, wird trotz großzügiger Verglasungen der »Schauseite« empfindlich von Sonnenschutzlamellen und Aufzugsturm gebrochen. Die Detaillierung der Innenräume drängt sich dem Betrachter, der von Museumsräumen vor allem Zurückhaltung gegenüber der Kunst erwarten wird, an vielen Stellen übermäßig auf. Und die direkte Belichtung der Ausstellungsbereiche dürfte die Kuratoren vor nicht unerhebliche Probleme stellen – die Verdunklung über Jalousien führt hier kaum zu einer befriedigenden Lösung. So bleibt abzuwarten, inwiefern es der Stiftung gelingen wird, die Räume dauerhaft zu bespielen. Ganz leicht hat der Architekt es ihr jedenfalls nicht gemacht.
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