Architectural Renderings

~Wolfgang Höhl

Den Fragen der zeichnerischen Darstellung und Kommunikation widmet sich Fabio Schillaci in seiner Publikation. Zwei Aufsätze von Fabrizio Avella und Augusto Romano Burelli eröffnen das Buch. Avella zeigt historische Skizzen und Architekturzeichnungen. Burelli erläutert die »Architectural drawing in the age of digital reproduction«. Fabrizio Viezzer rekonstruiert digital ein traditionelles venezianisches Boot. Schillaci selbst beleuchtet in »To draw or not to draw« die gesellschaftliche Einbettung der zeichnerischen Darstellung heute und gestern.

14 internationale Designstudios zeigen danach ihre vielfältigen Architekturdarstellungen. Es handelt sich um Arbeiten für bekannte Architekten wie Asymptote Architecture, Zaha Hadid oder Rem Koolhaas: neblige Zukunftsszenarien, surrealistische Vogelperspektiven, fotorealistische Renderings, biomorphe Wolkenkratzer, bunt erleuchtete Großstadtstraßen und synthetisch beleuchtete Büros, manchmal im Cartoon-Stil, oft wie Aquarelle oder digital verfremdet. Es verschwimmen die Grenzen zwischen Malerei, Zeichnung und digitalem Bild.

In »The making of a render« überfliegt Schillaci die Phasen der digitalen Architekturvisualisierung, gibt nützliche Tipps zur Bildnachbearbeitung, zu 3D-Modellierung, Montage- und Mischtechniken, der Kommunikation über das Bild und der richtigen Beleuchtung.

Für ein Rendering-Handbuch hat die Geschichte der Architekturdarstellung zu viel Raum bekommen. Beispielhaft, anschaulich und sehr umfangreich sind dagegen die vielen gelungenen digitalen Architekturdarstellungen. Schillacis Ansatz liegt sonst aber näher an einer kulturwissenschaftlichen Auseinandersetzung, die eigentliche digitale Technik bekommt nur wenig Raum. Das Buch wirkt in seinem Umfang eher wie ein Kunstdruck. Für junge Architekturstudenten, Architekten und Bauherren ist dieses Buch sicher ein guter Leitfaden für »Look & Feel« und für Style und Design einer guten Architekturpräsentation.