Das Vorzeigeprojekt der letztjährigen Kulturhauptstadt Linz, das Akustikon, musste Ende Juni Knall auf Fall schließen. Die Stadt Linz und das Land Oberösterreich wollten die je 125 000 Euro nicht ausgeben, die sie der Weiterbetrieb der »Welt des Hörens« gekostet hätte – obwohl die Initiatoren von Hörstadt die restlichen 650 000 Euro selbst aufbringen wollten. Fertige Programme und die umfangreiche Überarbeitung der Ausstellung müssen nun eingestampft werden. Zuletzt war am 21. und 22. Juni das 1. Internationale Hörstadt-Symposion mit Beiträgen aus verschiedenen Disziplinen erfolgreich über die Bühne gegangen. Im Akustikon wurden im vergangenen Jahr auf 300 m² (s. db 9/2009, S. 6) 16 000 Besucher mit Phänomenen des Hörens vertraut gemacht. Darüber hinaus ist es den Initiatoren ein Anliegen, über die bewusste akustische Gestaltung des Stadtraums zu informieren. »Eine Fortsetzung der Initiative für eine Politisierung des akustischen Raums steht außer Zweifel«, stellen sie klar. Währenddessen verbreitet sich die Idee weiter: Das Konzept soll 2013 in Marseille neu aufgelegt werden, in Hamburg übernimmt Initiator Peter Androsch die akustische Raumplanung des verkehrsbelasteten Stadtteils Wilhelmsburg. Auch das Hörstadt-Symposion soll 2011 eine Fortsetzung bekommen. Der Stadt Linz hat Peter Androsch laut »Die Presse« ein Konzept für den Weiterbetrieb des Akustikons in Höhe von 430 000 Euro vorgelegt – allerdings war er bis Redaktionsschluss noch ohne Antwort. ~dr
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