6
Unter dem Titel »Und niemals schläft der Rost« lief Anfang Juni ein halbstündiges Radioessay von Torsten Körner im Deutschlandfunk, das dort noch bis zum 11. Dezember nachzuhören und -zulesen ist. Das Eisenprodukt, das den Hütern von Brücken, Stahlbeton und Blechschuppen zu schaffen macht, wird hier als Metapher für die verschiedenen Aspekte des Lebens betrachtet: Symbol für Niedergang und Vergänglichkeit – rostende Knochen, eine rostende Seele, rostende Autos –, als Wertvernichter und zugleich Wertverleiher für Sammlerobjekte und in seiner veredelten Form als Cortenstahl. Von allen Seiten beleuchtet, findet man hier das höchst Philosophische und Zwiegesichtige des Rosts, nicht nur in Bauwerken und Alltagsgegenständen, sondern auch in Bildender Kunst, Politik und Musik. ~dr