Aus rund zehn Ländern hatten sich junge Architekten für das Reisestipendium beworben, das GRAFT zusammen mit Marianne Birthler im Herbst ausgelobt hatten und das als Fortsetzung des deutschen Biennale-Beitrags 2016 ebenfalls »Unbuilding Walls« betitelt ist.
Erfolgreich waren die Bewerbungen von Antonio Giráldez López und Brooke Adams. López will in seiner Arbeit »More than Walls« die aufeinandertreffenden Grenzen an der Meerenge von Gibraltar – z. B. die EU-Außengrenzen zu Zeiten des Brexit – kartografieren. Dazu analysiert er nicht nur die offensichtliche Rolle der Mauern, sondern auch die der Architektur, Überwachungssysteme, Fahrzeuge und menschlichen Akteure und verortet ihre Bedeutung für den Grenzapparat. Die Ergebnisse werden im Rahmen einer ausführlichen Kartografie präsentiert.
Brooke Adams geht in »Unbuilding Here« u. a. der Frage nach, was Menschen mit unterschiedlichen politischen, religiösen und sozioökonomischen Lebensrealitäten dazu bringt, sich der Position des anderen anzunähern. Dabei konzentriert sie sich auf Menschen unterschiedlicher Herkunft und Bildungsniveaus in den USA. Die Geschichten sollen fotografisch und textlich festgehalten und in einer Ausstellung präsentiert werden.
Beiden stehen zur Ausarbeitung ihrer Thesen jeweils 3 000 Euro Preisgeld zur Verfügung. Auf Facebook begleitet das Kuratorium die Preisträger bei ihren Forschungen. ~dr
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