Alle zwei Jahre schreiben sieben europäische Institutionen (darunter das DAM in Frankfurt und das Architekturzentrum Wien) den Europäischen Preis für den städtischen öffentlichen Raum aus, um die Rückgewinnung und die Verteidigung des öffentlichen Raums zu fördern. Man formuliert es kämpferisch, da der Wert des Nicht-Privaten gern dem wirtschaftlichen Nutzungsdruck geopfert wird, in der Politik kaum eine Lobby hat und bisweilen noch nicht einmal in der Bevölkerung Anerkennung findet.
In diesem Jahr wurden wieder einmal vergleichsweise ungewöhnliche Projekte ausgezeichnet: zum einen die Wiederherstellung des Bewässerungssystems im katalanischen Caldes de Montbui (zur Dokumentation »), zum anderen das Dialogzentrum der Umbrüche im polnischen Stettin, dessen Dach den neu gestalteten Solidaritätsplatz bildet – und das die db in ihrer Polen-Ausgabe zusammen mit weiteren aktuellen Kulturbauten kurz vorstellt (zu den Kulturbauten »).
Ein Blättern durch die mit Preisen und Anerkennungen ausgezeichneten Projekte gleicht einem Wiedersehen mit alten Bekannten, fördert aber auch das eine oder andere außergewöhnliche Fundstück zutage. Die konzeptionell wie gestalterisch besonders hohe Qualität der ausgewählten Plätze und Interventionen macht Lust, sich sofort ans Gestalten eigener Aufgaben zu machen.
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