Jetzt liegt der Ball wieder bei der Politik. Die Bundesstiftung Baukultur hat den, nach 2001 und 2005, dritten Baukulturbericht vorgelegt, der Lösungen und Handlungsempfehlungen für Politiker und die verschiedenen Akteure in der Bau- und Immobilienwirtschaft gibt. Das mit Erhebung von Daten und Auswertung beauftragte Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) hat gemeinsam mit der TU Berlin die aktuelle Bedeutung des Begriffs »Baukultur« in Deutschland herausgearbeitet und dabei auch in Teilen das Auseinanderklaffen von Anspruch und Wirklichkeit konstatiert.
Die aufgestellten Forderungen enthalten nun weitgehend nichts Neues, angesichts des notorischen Desinteresses an baukulturellen Themen darf man aber auch keine allzu großen Schritte beim Bohren dicker Bretter erwarten.
Hervorheben darf man den Wunsch nach einer »Phase Null«, bei der es verstärkt um Grundlagenermittlung im Planungsprozess gehen soll (s. dazu auch Artikel »Leistungsphase 0« in db 08/2013), das Anmahnen der Vorbildfunktion der öffentlichen Verwaltung und die Forderung, regionale Identität zu erkennen und zu fördern. Heiße Debatten in der Öffentlichkeit sind nun keine zu erwarten, der Bericht, der vorwiegend an das Bundeskabinett und den Bundestag gerichtet ist, bietet aber eine brauchbare Grundlage, um überhaupt in den Dialog über gute Wege für ein Mehr an Baukultur einsteigen zu können.
Baukulturbericht 2014/15 (PDF)
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Gute Argumente für Baukultur
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