Wo viele Köche drohen, den Brei zu verderben – so wie in der EU –, darf man über jede noch so nebensächliche Übereinkunft froh sein: Die Schweiz hat als Beitrag zum Kulturerbejahr 2018 eine europäische Kulturministerkonferenz durchgeführt, bei der die Davos Declaration »Towards a high-quality Baukultur for Europe« » beschlossen wurde. Ja, in der Tat, eine deutsche Leitkultur macht sich breit, insofern als tatsächlich der deutsche Begriff Baukultur als der griffigste für das Anliegen Verwendung fand und die darunter subsumierten Aspekte als dringender Bedarf für eine Aufwertung der gebauten Umwelt in Europa anerkannt wurden.
Mit der Zustimmung zur Deklaration folgen die europäischen Kulturminister also dem Baukulturverständnis der Bundesstiftung, das den kompletten Gebäudebestand, öffentliche Plätze und Infrastrukturen ebenso wie die Prozesse der Bauplanung und -realisierung und handwerklichen Techniken umfasst.
Die Vertreter der europäischen Länder verpflichten sich ferner dazu, die Werte von Baukultur und den daraus resultierenden gesellschaftlichen Gewinn in Politik und Öffentlichkeit zu tragen. Sie beabsichtigen, Maßnahmen zur Umsetzung von Baukultur zu unterstützen und darauf hinzuwirken, dass Baukultur noch stärker zum Thema politischer Gestaltung wird.
Also, Freude über einen kleinen Schritt zur Einigkeit, über ein wenig mehr Problembewusstsein, über erfreuliche Absichtserklärungen und öffentliches Reden darüber – wenn auch gänzlich ohne Konkretes.
zur Pressemitteilung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit »