Mitdenkende Läden, selbstfahrende Einkaufswagen, Verknüpfung mit anderen Dienstleistungen wie Café oder E-Ladestation – das sind einige der Ideen für den Supermarkt der Zukunft, die zurzeit diskutiert werden. Wie all das überzeugend und bereichernd in eine architektonische Form gebracht und städtebaulich integriert werden kann, war die Aufgabe im Studentenwettbewerb der Vereinigung freischaffender Architekten VfA. Klassische baukünstlerische Tugenden also. Vier Arbeiten wurden ausgezeichnet.
Die angekaufte Arbeit wurde im Rahmen eines Entwurfs von Vanessa Mrasek und Laura Schaller, FHWS Würzburg-Schweinfurt, für ein konkretes Grundstück in Wurzen entwickelt. Dessen Topografie inspirierte das Thema »Supermarkt ohne Grenzen«: Über Rampen kann der Kunde über mehrere Plattformen endlos nach oben wandern – auch aufs Dach – bzw. in der Tiefgarage nach unten fahren. Ablesbar ist das an den gegenläufigen Formen von Dach und Fassade. Die Jury fand u. a. diese verschränkte Erschließung bemerkenswert; ebenso die Fassade, die aus Kunststofflamellen bestehen soll, hinter der sich die ansteigenden Deckenplatten sichtbar abzeichnen.
Einer der beiden 1. Preise ging an Christian Bischoff von der Leibniz Universität Hannover für seinen Entwurf »Southampton City Center«. Die englische Stadt ist ein zentraler Einkaufsort für die Region. Eins ihrer vier Einkaufszentren wird begleitet von weiteren »big boxes«, die auf Park- und Anlieferungsflächen große unbespielte Zwischenräume lassen. Der Entwurf schlägt dafür die Ausformulierung aufeinander folgender Höfe mit jeweils unterschiedlichem Programm vor. Die Jury lobte den städtebaulichen Ansatz, der eine »Flächenheilung« für Nicht-Orte durch einen neuen Marktplatz ermöglicht, ungenützte Rückseiten von Solitären aufwertet und beispielsweise Platz für Showrooms von »Marken« schafft.
Der zweite 1. Preis ging an Niklas Heese, TU München, für den Entwurf »NET Store«, und der 3. Preis an Rupert Gruber, TU Wien, für sein Projekt »E-Food Hub«. ~dr