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Ada Louise Huxtable (1921-2013)

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Ada Louise Huxtable (1921-2013)

~Nikolaus Bernau

Bis zuletzt war sie wütend. Am 3. Dezember 2012 erschien Ada Louise Huxtables letzte Architekturkritik im Wall Street Journal. Wie seit Jahrzehnten gewohnt historisch, architektonisch, ästhetisch, sozial- und bildungspolitisch tief gegründet, zog sie noch im Alter von 91 Jahren zu Felde gegen die auch sonst heftig umstrittenen Pläne der New Yorker Public Library. Die möchte das ehrwürdige Hauptgebäude an der Fifth Avenue nach den Plänen von Norman Foster radikal umbauen, aus der Forschungs- und Präsenz-Bibliothek eine Publikumsleihanstalt machen, dafür die legendären Eisen-Regaleinbauten herausreißen, um Cafés und Lounges einzubauen: »Demokratie und Populismus werden hier hoffnungslos verwechselt.« Kaum einen Monat später starb die bedeutendste amerikanische Architekturkritikerin am 7. Januar.
Am 14. März 1921 geboren, wurde sie geprägt durch den New Deal und die Aufbruchsstimmung der Nachkriegszeit. Seit 1942 mit dem Designer L. Garth Huxtable verheiratet, wurde sie 1946-50 am Museum for Modern Art Architekturkuratorin und 1963 zur ersten Architekturkritikerin der New York Times. Ihr leidenschaftlicher Kampf für den Fortbestand der 1962 abgerissenen Penn Station hatte sie empfohlen. Huxtable gilt als Begründerin einer Architekturkritik in den USA, die mehr ist als Ästhetizismus. Mit scharfzüngigen, genau recherchierten und literarisch brillanten Texten brachte sie Architekten, Investoren, Bauverwaltung und Politiker ins Schwitzen. 1970 erhielt sie als erste Kunstkritikerin den Pulitzer-Preis, sie wurde eine der wichtigsten Triebkräfte der New Yorker Denkmalkommission und focht doch auch engagiert für das Neue. Das historische Selbstbewusstsein der New Yorkerin war erheblich: Ihr Nachlass ging an das kunstgeschichtliche Institut des Getty Institute in Los Angeles; es sollte wohl nicht im New Yorker Sumpf versauern.
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