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Volksschulhaus Leutschenbach

Zürich
Volksschulhaus Leutschenbach

Volksschulhaus Leutschenbach
~Alexander Felix

Vor sechs Jahren gewann Christian Kerez den Wettbewerb für das Schulhaus im Zürcher Norden mit einem anspruchsvollen Entwurf: Um die Weite des umgebenden Andreas-Parks zu erhalten, sind in einem ausgeklügelten Stahltragwerk alle Schulräume auf kleinster Fläche zu einem fünfgeschossigen, über 30 m hohen, verglasten Kubus gestapelt. Im fast schon drückend niedrigen EG sind mit starkem Außenbezug Mensa und Betreuungsräume untergebracht. Die drei mit 3,6 m dagegen recht hohen Obergeschosse nehmen alle 22 Klassenzimmer auf. Im vierten Stock befinden sich Lehrerzimmer, Bibliothek und Gemeinschaftsräume – darüber thront eine lichte Turnhalle.

Das Tragwerk besteht aus einem System aufeinander gelegter und abgehängter Stahlfachwerkverbände. Sechs raumhohe Dreifüße im EG tragen zwei jeweils dreigeschossige Fachwerkträger, auf denen in Querrichtung zwei eingeschossige Verbände aufgelagert sind. Diese tragen einerseits die darüberliegende Turnhalle und andererseits den abgehängten dreigeschossigen und mehr als 10 m auskragenden Unterrichtstrakt. Von außen erscheinen EG und 4. OG als stützenfreie Zäsuren in der Fassade. Umlaufende Balkone dienen im Notfall als Fluchtweg. So konnten die großzügigen, zentralen Erschließungs- flächen, die von zwei gegenläufigen Treppen geprägt sind, offen gestaltet werden und stehen für den gemeinsamen Projektunterricht zur Verfügung. Transluzente Profilglaswände trennen die Klassenräume ab und schaffen zusammen mit den betongrauen Decken- und Bodenflächen eine kühle Atmosphäre. Präzise, beinahe unsichtbar in die gefaltete Deckenuntersicht eingebaute Akustikelemente kompensieren die schallharten Oberflächen. Sämtliche Installationen sind in die Ortbetondecken integriert. Zur Erfüllung des Minergie-Standards wurde das Gebäude mit einer Lüftungsanlage ausgerüstet, obwohl Berechnungen nahelegten, dass die Kennzahlen auch ohne diese Anlage erfüllbar gewesen wären. Mit einem Jahr Verspätung – aufgrund des aufwendigen Bauablaufs und anhaltender Setzungen – konnte die Schule endlich von Lernenden und Lehrenden in Besitz genommen werden. Das Gebäude eröffnet Spielräume für neue Unterrichtsformen; erste Kommentare zeigen, dass die Schüler besonders von der Offenheit der Räume angetan sind. So regt das Schulhaus zu einer frühen Auseinandersetzung mit Raum und Architektur an.


  • Standort: Saatlenfußweg 3, Zürich

    Architekt: Christian Kerez, Zürich
    Eröffnung: September 2009
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