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Ziegeleimuseum

Zehdenick-Mildenberg
Ziegeleimuseum

~Frank Peter Jäger

Wer wissen will, wo der Ton für die Milliarden von Ziegeln abgebaut wurde, die das gewaltige Wachstum von Berlin am Ende des vorletzten Jahrhunderts ermöglichten, erhält im brandenburgischen Zehdenick Antwort. Hier richteten Tom Duncan und Noel McCauley in zwei stillgelegten Ziegelöfen und einem Fabrikationsgebäude aus der DDR-Zeit auf rund 5000 Quadratmetern das bundesweit größte Ziegeleimuseum ein. Erläutert wird die Entwicklung von der manuellen Ziegelherstellung über den 1858 erfundenen Ringofen bis hin zur mechanisierten Produktion in der Nachkriegszeit. Die Produktionsanlagen aus der DDR-Zeit sind in die Ausstellung einbezogen.
Die Architekten entwickelten jedes einzelne Detail des Museums selbst, angefangen beim baulichen Konzept, über das Ausstellungsdesign bis hin zu Bebilderung und Filmprojektionen. Dabei bilden die gut hundert Jahre alten Ringöfen die Kulisse eines »erzählenden Raums« (Tom Duncan), der museale Dokumentation, Alltagsgegenstände, Töne und filmische Mittel zusammenführt. Die kubistisch anmutenden, rot und blau lackierten Ausstellungsmöbel kontrastieren mit dem omnipräsenten Ziegelmauerwerk des ovalen Brenntunnels.
Neben der Ausstellung selbst umfasste das 5,6 Millionen Euro teure Projekt die Neugestaltung des Besucherzentrums, die denkmalgerechte Instandsetzung der zwei (von einst 57) Ringöfen sowie die Einrichtung eines Veranstaltungszentrums. Dessen Räume fügten die Architekten als ein »Haus im Haus« ins Obergeschoss eines Ringofens ein, ohne dessen äußere Erscheinung zu verändern; nur das längsseitig angefügte Eingangsbauwerk weist auf den 350 Quadratmeter großen Saal hin. Duncan und McCauley lösten in Zehdenick sehr respektabel die Aufgabe, mit einem Minimum an sichtbaren Veränderungen und bei vergleichsweise bescheidenem Budget gestalterisch Position zu beziehen.


  • Standort: Ziegelei 10, Zehdenick-Mildenberg 

    Architekten: Duncan McCauley, Berlin Einweihung: März 2009
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