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Naturkundemuseum »Müritzeum«

Waren (Müritz)
Naturkundemuseum »Müritzeum«

~Falk Jaeger

Waren an der Müritz ist ein beliebtes Wassersportzentrum mit einem herausgeputzten mittelalterlichen Stadtkern und idyllischem Freizeithafen. Das brave Naturhistorische Museum in einem Schulbau aus dem Jahr 1860 erfuhr gerade ein »Upgrade« zum »Naturerlebniszentrum«. Hinter dem Haus am kleinen Herrensee fand sich der geeignete Platz für einen Neubau, das neue »Müritzeum«.
Der Architekt schob den Bau halb ins Wasser des Sees und schuf an der Südseite ein repräsentatives Vorfeld mit Verbindung zum Müritzufer. Die Grundform des zeichenhaften Baukörpers, ein sich nach oben dramatisch erweiternder Konus, macht den Solitär zum Blickfang. Die Südseite des Gebäudes ist eine einzige weite Öffnung, eine große, einladende Geste, die das Publikum anlockt und Schwellenängste abbaut.
Die aufgehenden Wände sind mit abgeflämmtem Brettholz mit verkohlter Oberfläche bekleidet – die Partien in Reichweite der Nutzer und Besucher wurden zum Schutz der Kleidung schwarz lasiert. Die Innenseite des schwarzen Futterals dagegen leuchtet in einem angenehmen, warmgoldenen Holzton.
In den beiden Ausstellungsebenen taucht die Kreisform des Hauses mehrmals wieder auf. Der Innenarchitekt ist allerdings mit den widerstreitenden Raumgeometrien nicht klargekommen. Es entstanden recht merkwürdig und unmotiviert geschnittene Räume, und die Orientierung fällt nicht leicht. An einer Stelle öffnet sich die Fassade und der Besucher kann in eine Glaskanzel hinaustreten, die über das Wasser ragt. Im Untergeschoss erwecken zwei Aquariumbecken mit Verbindung nach außen den Eindruck, als ob man unter die Wasseroberfläche des Sees blicken würde.

Vom See aus erlebt man das Museum als schwarze, am Ufer gestrandete Arche, die sich im Wasser spiegelt. Ein Steg führt zu ihr hinüber und zur Außentreppe, die sich schräg an der überhängenden Wand hinaufwindet und dabei den Gleichgewichtssinn auf die Probe stellt. Oben auf der Dachterrasse genießt man den wunderbaren Blick über Altstadt und Müritz.


  • Standort: Zur Steinmole 1, Waren (Müritz) 

    Architekt: Gert Wingårdh, Stockholm (S)
    Eröffnung: August 2007
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