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Wissenschaftsmuseum

Trient (I)
Wissenschaftsmuseum

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»Ein Gebäude wie ein Berg«, so heißt es bei Renzo Piano zum MUSE, dem Neubau für das bestehende Wissenschaftsmuseum in Trient. Doch, ehrlich gesagt, für diese Assoziation braucht man einiges an Fantasie. Denn der viel beschworene Effekt, der Gebäudekomplex würde sich harmonisch in die umgebende Berglandschaft einfügen, will sich auch bei größtem Wohlwollen nicht so recht einstellen. Die dynamisch aufragenden, unregelmäßig geneigten gläsernen Dachflächen, die hoch über die fünf Museumsgeschosse hinausschießen, hinterlassen eher ein Gefühl der Dissonanz.
Die unterschiedlichen Museumseinheiten reihen sich in einer Abfolge von Volumen und »Freiräumen« aneinander. Eine Spalte trennt dabei die Büroeinheit vom Foyer und den Ausstellungsbereich vom Gewächshaus. Blendend weißer Kalkstein bekleidet die nicht gläsernen Fassadenflächen. Er stammt, wie auch der für die Böden verwendete Bambus, aus der Region. Ein ausgeklügeltes System von Sonnenschutzpaneelen und Vorhängen, die entweder temperatur- oder sonneneinstrahlungsgesteuert sind, sollen für einen geringen Wärmeeintrag im Sommer und eine entsprechend angenehme Temperatur während der Wintermonate sorgen.
Die Ausstellungsarchitektur wurde ebenfalls vom Büro Renzo Piano entworfen. Zum überwiegenden Teil handelt es sich dabei um Tische, die mit Stahlseilen an Boden und Decke fixiert sind und auf denen u. a. Screens, Modelle, weitere Objekte und Texttafeln platziert sind. Die Hauptattraktion ist allerdings das große Atrium, in dem Tierpräparate (mit großem konstruktivem Aufwand) in gestaffelter Anordnung von der Decke hängen. Eine weitere Attraktion ist das Gewächshaus mit dem »tropischen Wald«; die Nachgestaltung einer tansanischen Dschungellandschaft (die Mitarbeiter betreiben in Tansania ein Forschungsprojekt).

Doch bei aller Kritik, das Museum kommt an. Und das Ziel, durch Interaktion und spektakuläre Inszenierungen die Institution attraktiver zu gestalten, scheint erreicht: Zumindest in den ersten Monaten nach Eröffnung erhöhte sich die Besucherzahl um ein Vielfaches.


  • Standort: Corso del Lavoro e della Scienza 3, 38123 Trento (I)

    Architekten: Renzo Piano Building Workshop, Genua/Paris
    Fertigstellung: Juli 2013
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