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Zweifeldsporthalle des Friedrich-Eugens-Gymnasiums

Stuttgart
Zweifeldsporthalle des Friedrich-Eugens-Gymnasiums

Zweifeldsporthalle des Friedrich-Eugens-Gymnasiums
~Iris Darstein-Ebner

Durchhaltevermögen, engagierte Detailarbeit und kalkulatorisches Geschick waren vonseiten der Architekten gefordert, sonst wäre im Laufe der Jahre – vom Gutachterverfahren 2006 bis zur Fertigstellung – manch gute Idee den steigenden Baupreisen und Sparzwängen zum Opfer gefallen. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mit seiner Fassade aus Keramikfliesen in changierenden Grautönen glänzt der Neubau in der Sonne und stellt gestalterisch eine Verbindung zur denkmalgeschützten Keramikfassade des Schulhauses von 1954 her. Dennoch besitzt die Halle im Schulensemble eine ganz eigene, selbstbewusste Identität. Sie nimmt die Baulinie der Johannesstraße auf und schließt mit dem Außenspielfeld und ihrer Südwand in leuchtendem Orange den städtischen Block.
Das im innerstädtischen Kontext nicht selbstverständlich zu integrierende Hallengroßformat wird durch die kleinmaßstäbliche Struktur der Fliesenfassade geschickt kaschiert. Aufgesetzte Dachhauben gliedern die Längsseiten und zitieren zeitgenössisch die Erker und Gauben der Gründerzeitbauten ringsum. Bis auf die großzügige Verglasung von Eingang und Foyer ist der Baukörper vor Einblicken geschützt. Die Halle wird ausschließlich vom gleichmäßigen Nordlicht erhellt, das durch die Sheds des Dachtragwerks fällt; so kommt sie tagsüber fast gänzlich ohne Kunstlicht aus.
Foyer und Sportbereich vereint ein gemeinsamer Luftraum, die notwendige räumliche Trennung schafft ein eingestellter Sichtbetonblock mit Umkleiden und Sanitärbereichen im UG, Geräteräumen im EG und einer Besuchertribüne obenauf. So bleibt der gesamte Innenraum als optische Einheit erlebbar. Auch akustisch sind die Bereiche stets miteinander verbunden. Bei Vollbetrieb wird es darum zuweilen recht lebhaft – zumal die Prallwände, dem Brandschutz geschuldet, nicht schallabsorbierend ausgebildet werden konnten. Mit dem Eiche-Parkettboden, den Holzbekleidungen und dem hellen Sichtbeton ist die Gesamtraumwirkung freundlich und sehr ästhetisch. Schüler und Lehrer können zu Recht stolz auf das lang ersehnte, neue Bauwerk sein. Und auch Friedrich Eugen hätte Grund zur Freude: Riesige, orangefarbene Lettern aus Stahl bilden im Foyer entlang der Nordfassade seinen Namen. Zwar bekommen sie die gesamte Last der Betonwand aufgebürdet, stellen aber auch deutlich klar, welch »tragende« Rolle der Herzog bis heute im Schulalltag spielt.
Standort: Johannesstraße 48, 70176 Stuttgart Architekten: Tiemann-Petri und Partner, Stuttgart Bauzeit: Januar 2013 bis August 2014 (Einweihung: November 2014)
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