Sigmaringen
Kaufmännische Schule
Standort: Hohenzollernstraße 16 Architekten: Hertel Kilian Reichle, Köln Fertigstellung: August 2005
Oberhalb der Verwaltungsstadt Sigmaringen entstanden in den sechziger bis achtziger Jahren zahlreiche Schulbauten. Einen davon nutzte die kaufmännische Ludwig-Erhard-Schule. Deren holzverkleideter Neubau begrenzt das Schulzentrum nun auf dem stadtabgewandten Hang. Schöne Details in der Fassade, wie zum Beispiel exakt abgesetzte Flächen mit unterschiedlicher Lamellenbreite oder unsichtbar eingebaute weiße Sonnenschutzsegel, bewirken ein dezent wechselndes Erscheinungsbild. Die an verputzte Steingebäude gewöhnte Bevölkerung spottet natürlich über den »Schuppen«. Doch wenn das Lärchenholz vergraut, werden sich die beiden viergeschossigen, gegeneinander versetzten Riegel noch selbstverständlicher als jetzt in den Obstbaumbestand einfügen. Im Gegensatz zu den Betonkomplexen der Nachbarschaft ist die neue Schule sehr durchlässig. Der gut proportionierte Eingangshof bildet ein Fenster zur direkten Umgebung, von den Obergeschossen aus reicht der Blick bis zur Donau und zu den waldigen Hügeln. Das Glasatrium ist mit einer Schmalseite nach Süden orientiert und wird natürlich belüftet, die offen liegenden Stützen und Decken aus Beton wirken als thermische Masse. Trotz der Lage zwischen den beiden je sechzig Meter langen Baukörpern fällt so viel Licht ins Atrium, dass dort Zeichenstunden stattfinden können. Dagmar Ruhnau
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