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Multifunktionsgebäude »Metropol Parasol«

Sevilla
Multifunktionsgebäude »Metropol Parasol«

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Die Plaza an der Kreuzung zweier Hauptachsen der lebendigen Altstadt Sevillas diente bis 1973 als Parkplatz. In den 80er Jahren besann sich die Stadt auf die vormalige Nutzung und projektierte eine Markthalle. Das Ausheben der Baugrube eröffnete jedoch den Blick auf römische Grundmauern, die wiederum die Archäologen auf den Plan riefen und die nächsten 15 Jahre beschäftigten. Erst 2003 schrieb die Stadt Sevilla einen Wettbewerb zur Gestaltung des Platzes mitsamt einer schützenden Überdeckelung der Ausgrabungen und einer Markthalle aus. Jürgen Mayer H. Architekten überzeugten mit der scheinbar simplen Lösung, die verschiedenen Nutzungen zu stapeln. So fungiert jetzt die gefasste Grube der römischen Funde als Archäologisches Museum und wird auf Straßenniveau vom Markthallengeschoss überspannt. Auf dessen Dach wiederum entstand ein Platz für Freiluftveranstaltungen, der über Rampen und breite Treppen an das Straßenniveau angebunden ist. Über all dem thront eine gigantische baumartige Skulptur aus sechs miteinander verschmolzenen überdimensionalen »Parasoles« (Sonnenschirmen) und bietet Schutz vor der andalusischen Sonne. Mit dem Fahrstuhl gelangt man auf die äußerst komplexe polyurethanbeschichtete Furnierschichtholz-Konstruktion, zum »Skywalk« und zum Panoramarestaurant. Beide kamen erst während der Planungsphase auf Bauherrenwunsch zum Raumprogramm hinzu. Um den Anforderungen an Lasten und Brandschutz gerecht zu werden, entstanden Aufzüge und Restaurant aus einer Stahl-Beton-Verbundkonstruktion, der die Holzstruktur nur vorgeblendet wurde. Die wogende Baumskulptur ist jedoch dort am überzeugendsten, wo sie ausschließlich Sonnenschirm bleiben darf.

Die Überlagerung verschiedener Nutzungen für verschiedene Zielgruppen – von der wohnortnahen Einkaufsmöglichkeit über die touristische Attraktion als Museum und Aussichtspunkt bis hin zur Openair-Bühne – sowie die Verknüpfung von Wegeverbindungen versprechen eine dauerhafte Belebtheit der Anlage. Der eigenwillige Eingriff in die Altstadt lässt die Betrachter verwundert oder bewundernd staunen. Kalt lässt er niemanden. Das dichte bauliche Gefüge des Stadtzentrums selbst verträgt die Konfrontation mit »Metropol Parasol« überraschend gut.


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