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Museo nazionale delle arti del XXI. secolo (MAXXI)

Rom
Museo nazionale delle arti del XXI. secolo (MAXXI)

Museo nazionale delle arti del XXI. secolo (MAXXI)
~Claudius Ziehr

1998 wurde ein handtuchschmales, L-förmiges Kasernengrundstück vom Verteidigungs- an das Kulturministerium übertragen, das die Gelegenheit sogleich beim Schopfe ergriff, um moderne Architektur in die Ewige Stadt zu bringen. Zaha Hadid gewann den noch im selben Jahr ausgelobten Wettbewerb für das Museum für die Kunst des 21. Jahrhunderts, kurz MAXXI. Sie legte drei sich umschlingende Betonröhren, gleich riesiger Maccheroni in das vornehme Viertel Flaminio im Norden Roms. Dazwischen konzipierte die Architektin ein raumgreifendes Treppenhaus, das mit labyrinthartigen Treppen und Stegen die Besucher beeindruckt. Als Farben wurden neben dem Grau des Sichtbetons nur Schwarz und Weiß zugelassen. Typisch auch, dass kaum eine Wand senkrecht und viele Fußböden schräg geplant wurden. Doch während das leere Gebäude bei der Baueinweihung vor einem halben Jahr, mit der Tanzaufführung der Berliner Choreografin Sascha Waltz, Begeisterungsstürme hervorrief, zeigten sich die Probleme bei der Eröffnung der Ausstellung. Hadid hat zwar eine beachtenswerte begehbare Skulptur erschaffen, sich über die Nutzung als Museum aber nur wenig Gedanken gemacht. Um Bilder aufzuhängen, mussten die Ausstellungsmacher die langen, kurvigen Räume mit Stellwänden möblieren und zerstörten damit den gewollten Raumeindruck. Eine der Betonröhren endet mit großer Geste in einem riesigen Panoramafenster, das nun jedoch mit Rollos verhängt ist. Im großen Saal des Architekturmuseumsteils, vollgeräumt mit Modellen, wähnt man sich in einem Garagenflohmarkt. Den schwarzen Stegen und Treppen tut es gut, dass sie leuchtend rote Kunstwerke als Kontrast bekommen haben, auch wenn sich der Eindruck aufdrängt, Künstler wären zu Dekorateuren degradiert worden. Hadid beeindruckt mit ihrer extravaganten Architektur, doch leider lässt sie dem Inhalt, dem sie doch dienen soll, keinen Raum. Die Lösung wäre, das Museum wieder auszuräumen und als Denkmal seiner selbst stehen zu lassen – mit 150 Mio. Euro Baukosten ein verdammt teures.


  • Standort: via Guido Reni 4 A, 00196 Roma

    Architekten: Zaha Hadid Architects, London (GB)
    Bauzeit: März 2003 bis November 2009,
    Eröffnung: Mai 2010
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