Über Corten-Stahl als Bekleidung kann man ebenso streiten wie über den allzu prononcierten Hang, auch das Innere mit Stahl auszustatten, wo immer es nur ging – Treppen, Fußböden, Stellwände, sogar die Sitzecken, die dann aber doch eine Ledereinlage erhalten mussten, damit sich überhaupt ein Besucher setzen will. Unstrittig ist jedoch die Raumorganisation, die RCR meisterlich beherrschen. In den rückwärtigen, in den Hang hineingebauten und tageslichtlosen Teilen ist die Grafik untergebracht, die bei Soulages einen gleichwertigen Teil seines Werks bildet, nach vorne, zu den (allerdings durch Rollos verschatteten) Fenstern hin leuchten die grundsätzlich tiefschwarzen Ölgemälde des Meisters. Die Räume gehen ineinander über und sind doch deutlich in sieben Abteilungen gesondert, die den Werkphasen des Œuvres entsprechen. Das Restaurant-Café, für das ein regional gerühmter Chef gewonnen werden konnte, hat ohne Zweifel dazu beigetragen, dem Museum zu mehr Akzeptanz zu verhelfen. Auf jeden Fall hat sich Rodez mit dem Museumsneubau auf die Landkarte der Kunstfreunde gesetzt.
- Standort: Jardin du Foirail, avenue Victor Hugo, F-12000 Rodez
Architekten: RCR Arquitectes, Olot (E), mit Passelac & Roques Architectes, Narbonne (F)
Bauzeit: Oktober 2010 bis Mai 2014