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Kulturhaus »Q.lisse« in Quierschied

Quierschied
Kulturhaus »Q.lisse«

Kulturhaus »Q.lisse«
Foto: Marco Kany, Saarbrücken

~Ulf Meyer

Der Bergarbeiter-Stadt mit 13 000 Einwohnern nördlich von Saarbrücken kam mit der Schließung der Kohlegrube im Jahr 2000 ihre ökonomische Grundlage abhanden. Dem Ortszentrum ist anzusehen, wie das Städtchen verwelkte. Mit dem neuen Kultursaal wurde der Innenstadt nicht nur ein architektonischer Glanzpunkt verliehen, sondern auch erfolgreich Städtebau betrieben. Der Neubau steht nicht eitel auf dem zentralen Marktplatz, sondern rahmt ihn so geschickt, dass eine visuelle Korrespondenz zur stadtbildprägenden neugotischen Kirche Maria Himmelfahrt entsteht. Die Natursteinbekleidung und auch die Dachform sind von der nahen Kirche abgleitet. Der Knick in beiden Längsseiten wirkt nur auf den ersten Blick modisch, er ist kalkuliert und sinnvoll, weil so das Gebäude weniger massiv wirkt und im Zentrum die nötige Raumtiefe für den Saal entsteht. Das abschüssige Grundstück (Außenanlagen: HDK Dutt & Kist) erlaubt Eingänge auf zwei Ebenen und zwei Seiten. Der Haupteingang liegt auf der oberen Ebene des Terrains, zur Rathausstraße hin. Auf der unteren Ebene schaut eine Sparkassenfiliale auf den Markt- und Festplatz hinaus.

Der Kunstname Q.Lisse ist irreführend, denn eine bloße Kulisse ist der Neubau durchaus nicht – vielmehr darf man von einem Stadtbaustein sprechen, zumal sich der Bauauftrag aus einem städtebaulichen Verfahren heraus entwickelt hat. Die mehrfach abgeschrägte Kubatur des straßenbegleitenden Gebäudes ist innenräumlich so kalkuliert, dass attraktive Blicke auf Quierschied entstehen. Der teilbare Saal für Musik- und Theateraufführungen für (laut Brandschutz-Konzept) genau 299 Besucher lebt vom Tageslicht, das durch raumhohe Fenster fällt, von gelaugtem Eichen-Parkett und moderner Technik, die architektonisch gezähmt wurde. Die Architekten wollten »kein Sonntags-Gebäude« schaffen, sondern ein »robustes« Haus, das jeden Tag und von jedem Bürger genutzt werden kann. Bereits bei der »Illipse« im nahe gelegenen Illingen hatten Hepp + Zenner erfolgreich bewiesen, dass sie viel Mühe darauf verwenden, auch in der Provinz qualitätvolle Kulturhäuser zu bauen.

  • Standort: Rathausplatz, 66287 Quierschied

    Architekten:
    Hepp + Zenner Architekten, Saarbrücken
    Bauzeit:
    März 2014 bis September 2017
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