Porto (P)
Casa da Música
Standort: Av. da Boavista, 604-610 Architekten: OMA, Rotterdam, mit Ove Arup & Partners Eröffnung: April 2005
Rem Koolhaas‘ Casa da Música in Porto interpretiert den Konzertsaal neu; eine scheinbar aus dem Gleichgewicht geratene, abstrakte Skulptur, die sich aus eigener Kraft auf einem mit Travertinplatten geschmückten Platz in Balance hält. Der Baukörper wird definiert von einem durchgehenden, selbsttragenden und mehrfach gefalteten Betonband, an dessen Entwicklung Cecil Balmond aus dem Büro Ove Arup maßgeblich mitbeteiligt war. Auf halber Höhe der Eingang; ein geneigter, verglaster Längsschlitz, den man über eine theatralisch beleuchtete Treppe betritt. Im Inneren der Konzertsaal, von allen Seiten umgeben von sich verdrehenden, aluminiumverkleideten Treppenläufen und Zwischenebenen, die sich entlang steil nach außen gerichteter, schräger Betonwände emporwinden, vorbei an in die Höhe schießenden Trägern und einladenden Bars. Koolhaas wollte den Konzertsaal mit 1300 Plätzen nicht traditionell abschotten, sondern aufreißen und zum städtischen Leben hin öffnen. Große Wellenglasfenster lassen das Licht herein, mit Blattgold akzentuierte Sperrholzwände sind von verglasten Öffnungen unterbrochen und geben Blicke auf grellbunte Nebenräume frei: den Kammermusiksaal mit rotlasierter Sperrholzverkleidung, den VIP-Raum mit handbemalten portugiesischen Fliesen, die Purpurwände der Kinderwerkstatt und den grünen Cyber-Musikraum. David Cohn
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