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Besucherzentrum Wetterpark Offenbach | Meixner Schlüter Wendt

Offenbach
Besucherzentrum Wetterpark Offenbach

Besucherzentrum Wetterpark Offenbach
~Enrico Santifaller

In Zeiten des Klimawandels und der Erderwärmung hat das Reden übers Wetter und dessen Veränderungen eine neue, in bestimmten Zusammenhängen bisweilen subversive Bedeutung erfahren. Das hat auch der in Offenbach beheimatete Deutsche Wetterdienst (DWD) erkannt. Zusammen mit der Stadt Offenbach und dem Regionalpark Rhein-Main eröffnete er 2005 einen vom Frankfurter Büro unit design geplanten »Wetterpark«. Das etwas hochtrabend »Erlebnispark« genannte Areal soll auf 20 000 m² »das Zusammenspiel von Sonne, Luft und Wasser sinnlich erfahrbar« machen. Besucher sollen auf einfache Weise in die Beobachtung komplexer Wetterzusammenhänge und die wissenschaftlichen Hintergründe eingeführt werden. »Stationen« wie etwa ein originaler Wettersatellit oder ein Kubus aus roten Rohren, der den Luftdruck symbolisiert, sollen sinnliche Wahrnehmung und aktive Beobachtung ergänzen. Am höchsten Punkt des Areals gibt es sogar eine richtige mit Messfeld ausgestattete DWD-Forschungsstation.

Weil der Wetterpark unerwartete Resonanz erfährt und etwa 30 000 mitunter in Busladungen aus allen Teilen der Republik herangekarrte Gäste pro Jahr kommen, wartet er seit Neuestem mit einem im doppelten Sinne schillernden Besucherzentrum auf. Unit design holte Meixner Schlüter Wendt ins Boot, die in einem integralen Entwurfsprozess ein Servicegebäude konzipierten, das alle möglichen Funktionen auf denkbar kleinem Raum vereinigt: Infozentrum, Ausstellungshaus, Veranstaltungssaal, Toiletten, Waschgelegenheit, Aussichtstribüne und ein grünes Klassenzimmer. Die multiplen Funktionen bestimmen die Gestalt des Gebäudes: Anstatt sie alle in einer dekorierten Kiste unterzubringen, planten die Architekten eine höchst diffizile Bauskulptur, die Assoziationen an den Archetypus eines in der Landschaft stehenden Hauses, aber auch an einen metallisch glänzenden Forschungscontainer weckt. Transformation und Subtraktion, beides Leitbegriffe im Œuvre von Meixner Schlüter Wendt, spielen auch in Offenbach ein subtiles Spiel mit traditionellen Typologien und historischen Materialien. Installationen und Schauvitrinen bilden sich mal flächig mit Folien, mal plastisch mit abstrakten Volumina an der Fassade ab. Industrielle Schindeln aus Zinkblech umhüllen das Gebilde graffitiresistent. So präsentiert sich das in der Sonne schimmernde Besucherzentrum als ungewöhnliches Exponat unter ungewöhnlichen Exponaten.


  • Standort: Am Wetterpark 15, 63071 Offenbach a. M.

    Architekten: Meixner Schlüter Wendt, Frankfurt a. M., und unit design, F. a. M.
    Bauzeit: Februar bis Juli 2014
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