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Landtagsgebäude

Vaduz (FL)
Landtagsgebäude

Landtagsgebäude
~Manuel Joss

Erst spätmorgens, lange nachdem die Scharen von Pendlern aus der Schweiz und Österreich eingetroffen sind, erreichen die Sonnenstrahlen Vaduz, das kleine »Städtle« am Fuße des Bergrückens neben dem Alpenrhein. Einst mausarm, hat sich das Fürstentum in der Nachkriegszeit zu einem wohlhabenden Dienstleistungs- und Industriestaat entwickelt. Die neueren Bauten haben ein heterogenes Stadtbild hinterlassen, nur das Kunstmuseum und die Burg auf einem steilen Felsen über der Stadt traten hervor zwischen den austauschbar wirkenden Gebäuden und Plätzen. Das neue Landtagsgebäude bildet mit seinem zeltförmigen »Hohen Haus« nun einen prägnanten Blickfang am Stadteingang und zusammen mit dem über der Tiefgarage gelegenen Platz einen feierlichen Auftakt zur Fußgängerzone. Streng genommen sind es zwei Gebäude mit einer gläsernen Verbindung: Am Hangfuß steht das dreigeschossige »Lange Haus«. Es enthält Fraktions- und Sitzungszimmer und bildet den optischen Hintergrund für das »Hohe Haus«: Dieses ist spitz zulaufend mit einem beinahe quadratischen Grundriss und enthält das Herzstück der Anlage, den Parlamentssaal. Mit abgetrepptem Klinker ausgekleidet, seitlich und durch Glasbänder im First belichtet, erhält dieser hohe Raum eine würdevolle Stimmung. Nachts erhellt ein hängender Rundleuchter das kreisrunde Pult, an dem alle Parlamentsmitglieder sitzen. Graue Filzstreifen zwischen den Steinen, erst auf den zweiten Blick erkennbar, schaffen hier eine angenehme Akustik und stehen stellvertretend für die beeindruckende Detailsorgfalt mit der die ganze Anlage gefertigt ist. Der vorherrschende gelb-orangefarbene Klinker ist eine Referenz an bestehende Häuser in der Nähe und leuchtet schon frühmorgens. Trotz des hohen Steinanteils wirken die Gebäude nie entrückt oder mächtig, im Gegenteil, die ebenerdigen Fenster und der breite Haupteingang scheinen den Platz in die Häuser hinein zu verlängern. Dass es das Gebäude jetzt auch in Schokolade zu kaufen gibt, ist ein Beweis für den hohen Wiedererkennungswert des »Hohen Hauses« und für den Stolz der Einwohner auf ihr neues Wahrzeichen.
Standort: Städtle 47 Architekt: Hansjörg Göritz Architekturstudio, Hannover; Bauleitung: Frick Architeken, Schaan (FL) Bauzeit: September 2002 bis Februar 2008
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