Haben nicht die Architekten in ihrem Entwurf geschickt die beträchtliche Masse der fensterlosen Archivräume in den Sockelgeschossen als auch in zwei über dem Lesesaal- und Vortragssaalbereich und dem Bürotrakt angeordneten OGs verteilt? Hat dieses Konzept der »freischwebenden ineinander verschränkten Kuben«, so die Entwurfsprosa der Architekten, nicht dazu beigetragen, zwischen der nüchternen Nachbarschaft des Landesamts für Finanzen, dem alten Wöhrder Friedhof und der Idylle des Gartens des benachbarten Predigerseminars städtebaulich unaufgeregt zu vermitteln? Wäre die Anknüpfung bis hin zu den verwendeten Materialien, dem Nürnberger Sandstein, der Kupferbekleidung mit ihren eleganten, schmalen Vertikalpaneelen, etwa misslungen? Ist die Anordnung der Quader samt großer Terrasse falsch proportioniert? Nein, der Bau ist mit seinen kompositorischen Reminiszenzen an die 70er Jahre nur ein wenig aus der Zeit gefallen. Für ein Archiv muss das gar kein Fehler sein.
- Standort: Veilhofstraße 8, 90489 Nürnberg
Architekten: gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg
Bauzeit: August 2011 bis September 2013