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Erweiterung des Städel Museums

Neu in Frankfurt a. M.
Erweiterung des Städel Museums

~Franziska Puhan-Schulz

Im Herbst 2007 gab es eine Wettbewerbsausschreibung mit dem Ziel, mehr Raum für die wachsende Sammlung der Gegenwartskunst im Städel Museum zu schaffen. Diese ließ alle möglichen Varianten für den Entwurf zu, u. a. das Aufstocken des Neorenaissancebaus um ein Geschoss oder die Überbauung des Gartens. schneider + schumacher, die Gewinner des internationalen, eingeladenen Wettbewerbs, gingen mit ihrer großzügigen 3 000 m² neuen Museumshalle unter den Städel-Garten. Erschlossen wird der unterirdische Raum konsequent über eine zentrale Achse: vom Haupteingang auf der Mainseite über zwei schmale Treppen hinab auf das Niveau des Veranstaltungssaals (Metzler-Foyer) und von dort über eine breite, einläufige Treppe aus hellem Terrazzo. Durch die Materialästhetik, den haptisch gerundeten Handlauf, die Schattenfugen beiderseits der Stufen und die Verbreiterung der Treppe nach unten hin, bietet diese einen besonderen Blickfang. Auffällig ist das weiche, angenehme Licht, das durch 195 kreisrunde Oberlichter (Durchmesser: 1,5 bis 2,5 m) auf den hellen Terrazzo-Fußboden der 55 x 47,6 m großen Ausstellungshalle fällt. Die aufwendige Lichtausführung ermöglicht über ein Verschattungssystem mit Sonnenschutzrollos und je zwei lichtstreuenden Spannfolien in den Öffnungen die Steuerung der direkten Lichteinstrahlung. Um die Orientierung im Saal zu gewährleisten, ist die Deckenschale, eine Spannbetonkonstruktion mit zwölf Innenstützen, im mittleren Bereich kuppelförmig nach oben gewölbt. 160 Bohrpfähle verankern den im Grundwasser liegenden Erweiterungsbau in der Erde und verhindern ein Aufschwimmen. Das direkt beauftragte Büro Kühn Malvezzi hat eine reversible Konstellation von Kuben in den bis zu 8,2 m hohen Raum gesetzt, zwischen denen sich der Besucher frei bewegen kann.
Der neue Städel-Garten mit der Aufwölbung und den begehbaren Oberlichtern, die nachts einen zauberhaften Lichtteppich erzeugen, fügt sich stimmig und zugleich einprägsam vor Peichls Westflügel (1990) und zwischen der sanierten Fassade der Städelschule und der Südfassade des Gartenflügels ein – unterirdisch viele gelungene Durchblicke auf die Kunst, überirdisch einfach schön.
Standort: Städelsches Kunstinstitut, Dürerstraße 2, 60596 Frankfurt Architekten: schneider + schumacher, Frankfurt a. M. Bauzeit: September 2009 bis Februar 2012
 
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