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Wohnhaus und evangelisches Gemeindezentrum

Frankfurt a. M.
Wohnhaus und evangelisches Gemeindezentrum

~Enrico Santifaller

Die architektonische und städtebauliche Qualität in Frankfurts neuem Westhafenviertel ist, vorsichtig gesagt, unterschiedlich. Eines der gelungensten Gebäude bildet sicherlich – allerdings schon einige Meter vom Main entfernt, in der dritten Reihe – ein siebengeschossiges Wohnhaus, dessen insgesamt 14 Wohnungen dieser Tage bezogen werden. Das Gebäude wurde nach den Plänen des ortsansässigen Büros Stefan Forster Architekten realisiert, und stellt mit seinem anders genutzten Sockel gleichsam eine Duplizität der Ereignisse dar: Schon 2005 hatte das gegenüberliegende, ebenfalls vom Büro Forster geplante Wohngebäude »Westgarten« mit einem Supermarkt im EG die Nahversorgungslücke geschlossen. Das nun fertiggestellte, mit dunklem Klinker bekleidete Haus beherbergt im EG und 1. OG das Zentrum der evangelischen Hoffnungsgemeinde, das als Ersatz für zwei aufgegebene Kirchengemeinden dient und ein kommunikatives Bindeglied zwischen dem proletarisch geprägten Gutleutviertel und den privilegierten Quartieren am Hafen sein will. Die Architekten haben sich dabei erfolgreich der Herausforderung gestellt, ein prononciert städtisches Wohnhaus als Bestandteil einer Blockrandbebauung zu planen und dennoch die öffentlichen Funktionen einer Kirchengemeinde zum Ausdruck zu bringen. Die fein detaillierte Straßenfassade wirkt mit ihren Rücksprüngen, versetzten Loggien und horizontalen Betonbändern zwar hochwertig, aber eher unauffällig. Erst an der Seite empfangen ein reliefartiges Backsteinkreuz, ein Gebäudeeinschnitt mit zweigeschossigem Portal und ein kleiner Platz die Gemeindemitglieder. Auf der Blockinnenseite öffnet sich der zweigeschossige Gemeindesaal mit raumhoher Verglasung zu einem kontemplativen, von einer 2,50 m hohen Klinkermauer umschlossenen Patio. Die zumeist durchgesteckten Wohnungen werden von der Straße her erschlossen und sind als Dreispänner organisiert. Zum Hof hin öffnen sie sich mit durchgehenden Loggien, welche mit einer Art Arkadengang und hervorstehenden Balkonen ausgebildet sind. Dass das Gebäude darüber hinaus mit seinem Aufsatz und den Schlitzfenstern an der Nordfassade subtil an die aufgegebene Gutleutkirche erinnert, stellt den krönenden Abschluss eines durch und durch gelungenen Gebäudes dar.


  • Standort: Hafenstraße 5-7, 60327 Frankfurt am Main

    Architekten: Stefan Forster Architekten, Frankfurt a. M.
    Bauzeit: November 2009 bis Oktober 2012 (Einweihung: Dezember 2012)
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