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Studentenwohnheim Campagneplein

Enschede
Studentenwohnheim Campagneplein

Studentenwohnheim Campagneplein
~Anneke Bokern

In den Niederlanden gibt es bekanntlich keine Berge, geschweige denn Felswände. Das hält die Niederländer aber keineswegs davon ab, Bergsteige- und Klettervereinigungen zu gründen. Man kann ja auch im Ausland oder in Kletterhallen üben.
Einer der erfolgreichsten studentischen Bergsteigevereine ist der TSAC an der Universität Twente in Enschede, die ohnehin für ihre guten Sporteinrichtungen bekannt ist. Als nun ein neues Wohnheim auf dem Campus in Planung war, beschloss der Bauherr, den Studenten zusätzlich eine Kletterwand zu spendieren – und zwar an der Seitenfassade des Wohnheims.
Das Gebäude mit 87 Einzimmerwohnungen, dessen Volumen und innere Organisation weitgehend im Städtebauplan festgelegt waren, steht auf einem ehemaligen Parkplatz und grenzt im Süden an einen Sportplatz. Aus einem eingeschossigen Sockel, in dem sich ein Supermarkt und einige Ladenräume befinden, erhebt sich im Süden ein neungeschossiges Hochhaus, während im Norden nur eine eingeschossige Reihe von Studentenwohnungen auf dem Supermarktdach hockt.

Um das Wohnheim, das – wie meist üblich – mit geringem Budget gebaut wurde, etwas edler wirken zu lassen, haben die Architekten die Südfassade mit Glaspaneelen in verschiedenen Rottönen bekleidet und mit einem Rahmen aus Backstein eingefasst. Der Rahmen akzentuiert das charakteristischste Element des Hochhauses, nämlich seinen »Knick in der Hüfte«, der dem Volumen Skulpturalität verleiht und gleichzeitig die Kletterwand an der Westfassade formt. Sie ist mit einer Höhe von dreißig Metern und 2500 Griffen die zweithöchste der Niederlande. Die Griffe ziehen sich auch über die Seitenfassade des Sockelbaus, die zum »Bouldern«, also zum Klettern ohne Seil, angelegt ist. Dank der Kletterwand hat der sonst eher geradlinige Bau einen Spaßfaktor bekommen, der zu seiner jungen Zielgruppe passt.


  • Standort: Twente Campus, Campagneplein

    Architekten: arons en gelauff architecten, Amsterdam (NL)
    Fertigstellung: September 2008
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