Deutschland baut zu wenige Wohnungen. Und v. a. die falschen. Dass es auch anders geht, lässt sich in Bremen besichtigen, wo 2013 die hiesige Wohnungsbaugesellschaft GEWOBA das Büro LIN mit der Planung und Entwicklung eines seriellen Gebäudetyps zur Nachverdichtung von Wohnsiedlungen der Nachkriegsmoderne beauftragte. Mit dem »Bremer Punkt« schlugen die Architekten einen kompakten viergeschossigen Kubus mit einer Grundfläche von 14 x 14 m in modularer Holz-Fertigbauweise vor, der sich auf der Baustelle in kurzer Zeit montieren lässt. Die einzelnen Bauten integrieren je nach Bedarf zwischen vier und elf Ein- bis Sechszimmerwohnungen mit Wohnflächen von 30 bis 138 m², insgesamt sind dabei 22 verschiedene Wohnungstypen vorgesehen. Die durchweg barrierefreien Einheiten bieten Raum für vielfältige Wohnformen – vom Single-Haushalt bis hin zum Mehrgenerationenwohnen. Komplettiert wird das Konzept durch eine hochwertig gedämmte Gebäudehülle, die nahezu Passivhausstandard entspricht sowie durch die Integration einer Photovoltaikanlage und einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Insgesamt wird Energiestandard KfW 55 erreicht.
Momentan sind vier weitere Bremer Punkte in unterschiedlichen Stadtteilen in Planung. Und weitere Punkte sollen folgen. Gut so.
- Standort: August-Hinrichs-Straße, 28201 Bremen
Architekten: LIN Architekten Urbanisten, Berlin, mit Kahrs Architekten, Bremen, und Leo Schwering, Iserlohn
Fertigstellung: November 2016 (erste beiden Prototypen)