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Jakob-Kemenate

Braunschweig
Jakob-Kemenate

In Braunschweig zeugen derzeit gleich zwei Projekte von der Wiederentdeckung der eigenen (Architektur-)Geschichte. Dabei schlägt die Jakob-Kemenate allerdings weitaus angenehmere Töne an als die lärmende Rekonstruktion der Schlossfassade, hinter der sich ein banales Einkaufszentrum verbirgt. Die Jakob-Kemenate – im Mittelalter ein beheizbares Steinhaus für unterschiedliche Zwecke – geht bis auf das 13. Jahrhundert zurück und gilt damit als einer der ältesten Profanbauten der Stadt. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde sie nun auf Betreiben des privaten Stifters und Bauherrn Joachim Prüsse durch die ortsansässigen Architekten in Zusammenarbeit mit dem Kieler Künstler Jörg Plickat als kulturelle Begegnungsstätte wieder aufgebaut. Dabei entsteht zwischen dem historischen Bruchsteinmauerwerk und der neuen Cortenstahl-Fassade mit ihren großflächigen Glasöffnungen ein spannungsvoller Material-Dialog. Der Bau, der etwas versteckt hinter der Jakobskapelle in einem Hof liegt, zeichnet die alte Kubatur des Steinhauses nach und gliedert sich in drei Teile: Der vordere, nahezu vollständig neu errichtete Baukörper beherbergt im Erdgeschoss die Serviceeinrichtungen für die Ausstellungs- und Veranstaltungsräume. Darüber schließt sich eine Wohnung an. Durch einen leicht zurückgezogenen gläsernen Eingangsriegel, der von zwei Stahlstelen Plickats betont wird, ist er mit den rückwärtigen Veranstaltungsräumen verbunden. Dort ist am meisten historische Bausubstanz erhalten. Sie wurde repariert und zusammen mit den Nutzungsspuren bewahrt. Ganz ohne rekonstruierende Eingriffe gibt die Jakob-Kemenate ein künstlerisch anspruchsvolles Beispiel für das respektvolle Miteinander von Geschichte und Gegenwart.

~Jürgen Tietz

  • Standort: Eiermarkt 3, Braunschweig

    Architekten: O.M. Architekten – Rainer Ottinger, Thomas Möhlendick, Braunschweig
    Fertigstellung: Oktober 2006

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