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Straßenbahnhaltestelle Hauptbahnhof

Berlin
Straßenbahnhaltestelle Hauptbahnhof

Straßenbahnhaltestelle Hauptbahnhof
~Carsten Sauerbrei

Wer hat nicht schon alles über die dürftige Qualität der Neubauten im Umfeld des Berliner Hauptbahnhofs geklagt, nicht zuletzt der Architekt des Hauptbahnhofs Meinhard von Gerkan selbst. U. a. dieser Umstand dürfte den Berliner Senat und die Berliner Verkehrbetriebe bewogen haben, 2011 einen Wettbewerb für die Gestaltung der neuen Straßenbahnhaltestelle am Hauptbahnhof durchzuführen. Entworfen und realisiert vom Sieger, dem Berliner Büro Gruber + Popp Architekten, zeigt das elegante Bauwerk mit den zwei, jeweils 58 m langen und 6 m breiten, dynamisch schwingenden Dächern, dass sich der Mehraufwand eines Wettbewerbs und die im Vergleich zu Standardhaltestellen höheren Kosten gelohnt haben.
Das zeichenhafte Erscheinungsbild der Haltestelle bietet nicht nur eine gute Orientierung im heterogenen Umfeld des dichten Verkehrs am Bahnhofsvorplatz, sondern versinnbildlicht gekonnt das An- und Abfahren der Straßenbahnzüge. Die leichte Erscheinung der pilzförmig gekrümmten Betonschalen, die nur von Stahlstützen am äußeren Rand sowie den Fahrtreppenschachtwänden in der Bahnsteigmitte getragen werden, ist einerseits Resultat des Schalentragverhaltens und andererseits Ergebnis der Verwendung eines hochfesten Leichtbetons als Baumaterial. Zusammen mit einer nicht rostenden Bewehrung wurde damit eine Betondicke von nur 7 cm in den Randbereichen möglich.
Die Dachhöhe, die sich von 4,90 m am Rand zur Bahnsteigmitte hin deutlich verringert, betont den zentralen Bereich mit den Fahrkartenautomaten und Infovitrinen. Außerdem findet der Fahrgast hier durch das niedrige Dach, die Betonwände und zusätzliche Glasscheiben zwischen den Stahlstützen den größten Wetterschutz. Allerdings sind damit nur 30 m, also 50 % der gesamten Bahnsteiglänge optimal geschützt. Der Rest inklusive der Treppenabgänge, die zu U-, S- und Fernbahn führen, muss ohne zusätzliche Glasscheiben an den Straßenseiten auskommen. Ob dies bei stürmischem Herbstwetter tatsächlich ausreicht, bleibt zweifelhaft, tritt angesichts aller Stärken des Bauwerks allerdings in den Hintergrund.
Standort: Europaplatz, 10557 Berlin Architekten: Gruber + Popp Architekten, Berlin Bauzeit: ab Januar 2013 (Tiefbau), Juni 2014 bis August 2015 (Hochbau)
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