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Erweiterung Deutsche Nationalbibliothek

Leipzig
Erweiterung Deutsche Nationalbibliothek

Erweiterung Deutsche Nationalbibliothek
~Nikolaus Bernau

Ein Bau wie ein Buch – das hatten wir doch schon mal? Aber gute Geschichten soll man immer wieder erzählen. Und so nimmt die Architektin Gabriele Glöckler die Metaphorik von Hermann Henselmanns einstigem Uni-Hochhaus am Leipziger Augustusplatz für ihr Erweiterungskonzept der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) auf. Allerdings liegt das Buch jetzt breit gestreckt, verbindet den herrlichen Jugendstilaltbau mit den klobigen Magazintürmen aus DDR-Zeiten. Die erhalten fast so etwas wie eine städtebauliche Begründung – noch stärker wäre dies, wenn der entstandene neue Hof künftig nicht nur sandige Abstandsfläche bliebe. In den breit gewölbten, von dreieckigen Fenstern durchschnittenen Rücken des »Buchs« sind, klimatisiert und dicht gepackt, die 37 km neue Regalfläche verstaut; im Gegensatz zu Archivaren vertrauen Bibliothekare auf Hochtechnologie und stabile Stromversorgung. Die Wölbung ist ein durchaus modisches Motiv, genau so wie die an Entwürfe von GRAFT erinnernden geschwungenen, weißen Regale und Tische im neuen Lesesaal. Aber so passt sich der Bau ein in die Folge des prachtvollen kaiserzeitlichen Lesesaals, des chromblitzenden spätmodernistischen Saals und des kühlen Saals der DDR-Nachkriegsmoderne. Der gewaltige Körper scheint über den dunklen Scheiben der Ausstellungsräume des Museums für Buch- und Schriftkunst zu schweben. Innen sind dessen Säle eine Sensation. Nicht wegen der gewaltigen, modisch-weiß geschwungenen Vitrinenwände, die werden sicher in einigen Jahren verschwinden, sondern wegen der Glastechnik. Die Scheiben filtern nach Angaben des Herstellers 98 % aller materialschädigenden Strahlen, ohne dass sich das Farbspektrum des Lichts wesentlich verändert. Man steht an den Scheiben und empfindet trotz strahlender Sonne nur Kühle und Frische. Kurz: Nach Leipzig gibt es wohl keinen Grund mehr, hochempfindliche Objekte aus konservatorischen Gründen nicht in Naturlicht zu zeigen.
Standort: Deutscher Platz 1, 04103 Leipzig Architekten: Arbeitsgemeinschaft »Deutsche Nationalbibliothek«: Gabriele Glöckler / ZSP-Architekten, Stuttgart Eröffnung: Mai 2011
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