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Kongresszentrum Ecole polytechnique fédérale

Lausanne (CH)
Kongresszentrum Ecole polytechnique fédérale

~Hartmut Möller

Da sich die Lausanner Schwester der ETH Zürich, die Ecole polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL), mit rund 850 eigenen Kongressen und Seminaren pro Jahr profiliert und sich auf der Ebene wissenschaftlicher Konferenzen weiter profilieren möchte, war ein dafür angemessener Ort schon länger vonnöten. Die Neubauten von Richter Dahl Rocha liegen nordwestlich des 1970-82 nach dem Konzept von Jakob Zweifel und Heinrich Strickler errichteten Campus‘ und gelten als letzter großer Baustein des Geländes.
Zusammen mit dem gleichzeitig entstandenen Studentenwohnblock, der auch Läden, Restaurants und Praxisräume beinhaltet, bildet das Kongresszentrum einen großzügig gesäumten Innenhof. Im UG sind beide Bauten miteinander verbunden und durch eine Unterführung auf gleichem Niveau unter der Straßenbahnlinie hindurch an das anliegende Universitätsareal angeschlossen. Der weite Überstand des schon von Ferne schimmernden, polygonalen Kragträgerdachs setzt ein markantes Signal, markiert den Eingang von Campus und Kongressgebäude und wirkt dabei wie ein Gruß an Jean Nouvels KKL in Luzern.

Getragen wird das mit eloxierten Aluminium-Paneelen eingedeckte Gefüge von einem räumlichen Fachwerkträgernetz, das auf drei Betonkernen ruht. Auf die westliche Glasfassade wurden 1 500 Module mit nach ihrem Erfinder benannten Grätzel-Zellen montiert. Die transparenten, zwischen Gelb und Rot changierenden Farbstoffsolarzellen des EPFL-Professors für chemische Technologie bieten in der geräumigen Vorhalle ein beeindruckendes Lichtspiel. Größter Clou des Bauwerks ist jedoch die Flexibilität der Innenausbauten, die sich aus der stützenfreien Konstruktion ergibt. Binnen Minuten können sämtliche Sitzplätze des 3 000 Personen fassenden Auditoriums nach einem patentierten System per Knopfdruck in den Boden versenkt werden. Mittels Hydraulik lässt sich dieser anschließend zu einer ebenen, über 2 000 m² großen, Fläche wandeln. Zwischenwände erlauben weitere Separierungen, z. B. des Balkons, sodass sich Dutzende von Konfigurationsmöglichkeiten regelrecht choreografieren lassen. Eine geistige Übertragung dieser Anpassungsfähigkeit auf anwesende Teilnehmer sollte eigentlich ein Erfolgsgarant sein.


  • Standort: Route Louis-Favre 2, CH-1024 Ecublens

    Architekten: Richter Dahl Rocha & Associés Architectes, Lausanne
    Fertigstellung: April 2014
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