Da die Entwicklung in der Bahnhofstraße ein Bestehen alt hergebrachter Kaffeehauskultur nicht mehr zuließ. wurde der Generationswechsel in der stadtbekannten Konditorei Kreibe zum Anlass genommen, an einem anderen Ort mit zeitgemäßem Konzept einen Neuanfang zu suchen. Elementarer Bestandteil des Entwurfs für das zweigeschossige Ladenlokal gegenüber der Laveschen Oper sind die verwendeten Materialien und deren Verarbeitung. Den Architekten ging es nicht um eine oberflächliche Ästhetisierung, sondern um die Wahrhaftigkeit des Materials, das, mit je weniger Applizierungen es auskommt, um so dauerhafter ist. Schon beim Betreten des extrem schmalen und langen Erdgeschosses fällt die Besonderheit des Mobiliars auf. Der Tresen und die lange Sitzbank sind aus dem hellen Vinylboden heraus modelliert. Im Kontrast dazu steht das dunkle Rückbüffet aus schwarz durchgefärbtem MDF mit hinterleuchteten Ausschnitten, das sämtliche Funktionen wie Zubereitung, Aufbewahrung und Produktpräsentation aufnimmt. Die eher robusten Oberflächen im Bereich des schnellen Kaffeegenusses werden eine Etage höher weicher und textiler. Kleine Sitzinseln mit akzentuierter Beleuchtung und Lounge-Sesseln laden hier zum Verweilen ein. Dabei wirkt die dreizehn Meter lange Fensterfront, wie eine Breitleinwand, auf der Nonstop der Film »Stadt« läuft. kr
- Architekten: Despang Architekten, Hannover
Standort: Rathenaustraße 12
Fertigstellung: Januar 2004