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Zwei U-Bahn-Stationen HafenCity

Hamburg
Zwei U-Bahn-Stationen HafenCity

~Lars Quadejacob

Seit Anfang Dezember verfügt die HafenCity über einen U-Bahn-Anschluss. Von der Innenstadt (U-/S-Bahnknoten Jungfernstieg) aus erreicht man in nur vier Minuten Fahrzeit die erste Haltestelle »Überseequartier«, nach weiteren zweien die derzeitige Endstation »HafenCity Universität«. Gerade wenn man von der 70er-Jahre-Station Jungfernstieg mit ihren niedrigen Decken kommt, beeindruckt die stattliche Halle am Überseequartier: 8 m hoch und 17,6 m breit gibt sie ein für unterirdische Verkehrsbauten ungewohntes Gefühl von Weite. Dazu trägt das Farbkonzept entscheidend bei: Die Wandpaneele sind auf Augenhöhe dunkelblau lackiert, um dann in kontinuierlichem Farbverlauf nach oben hin immer heller zu werden und schließlich in blankes Metall überzugehen. Die Deckenplatten mit unregelmäßigem Lochmuster weisen die gleiche metallische Oberfläche auf, sodass die Beleuchtung hier vielfach reflektiert wird und die Raumkanten optisch zurücktreten. Auch die ebenfalls ausgesprochen großzügigen Verteilergeschosse – konzipiert für dereinst 35 000 Fahrgäste am Tag – werden von verschiedenen Blautönen beherrscht, hier allerdings in Form von Fliesen, deren horizontale Farbstreifen durch bündig eingebaute Leuchtkästen akzentuiert werden (Abb links). Alle Ausstattungsdetails wirken sehr hochwertig, nirgends gibt es »ungestaltete« Bereiche. Auch wenn netzwerkarchitekten ihre Stationshalle als Unterwasserperspektive auf eine besonnte Wasseroberfläche verstanden wissen wollen, so bleiben sie doch mit ihren maritimen Assoziationen quasi auf hanseatischem Niveau.
Deutlich tiefer in die Inszenierungskiste gegriffen haben die Kollegen von raupach architekten bei der Station »HafenCity Universität«: Hier hängen zwölf Lichtbehälter – deutliche Referenz an Transport-Container – von der Decke der Bahnsteighalle, jeweils 6,5 m lang, 2,8 m hoch und bestückt mit 280 Leuchtdioden, die für einen ständigen Farbwechsel sorgen (Abb. rechts). Beide Stationen bieten erfreulich hohes gestalterisches Niveau, über das sich der Betreiber Hamburger Hochbahn als Marke positionieren möchte. Bliebe nur noch zu wünschen, dass man zu diesem Niveau auch im Umgang mit den unternehmenseigenen Bestandsbauten, oft ebenfalls hochwertig und bis zu 100 Jahre alt, finden würde.


  • Standort: New-Orleans-Straße/Überseeallee (Überseequartier); Versmannstraße (HafenCity Universität)
    Architekten: netzwerkarchitekten, Darmstadt (Überseequartier); raupach architekten, München (HafenCity Universität) Bauzeit: Januar 2007 bis November 2012
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