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Bürogebäude »Frog Queen«

Graz
Bürogebäude »Frog Queen«

~Karin Tschavgova

Zum Programm der Architekten, die sich selbst als Künstlerkollektiv sehen, gehört die verfremdende Wirkung durch Ornamentik ebenso wie die Bezeichnung ihrer Häuser als Frösche. Während andere auf plastische Raumwirkung abzielen, will »Splitterwerk« mit dem Ornament Raumgrenzen verwischen, Tiefe und Form zurücknehmen und in Anlehnung an das Bild – als dem heute vielleicht wichtigsten Medium der Kommunikation – Räume mit Bildwirkung erzeugen.

Der neue Sitz eines Ingenieurbüros liegt am heterogenen Stadtrand zwischen Bahntrasse, Gewerbebauten und Einfamilienhäusern. Der würfelähnliche Baukörper soll Präzision und Effizienz der Prüfingenieure ausdrücken. Zahllose gleichformatige Aluminiumkassetten mit Applikationen in Schwarz und Weiß ergeben vier kaum voneinander unterscheidbare Fassaden. Der Blick aus der Ferne wandelt die digital generierten Muster, die an Zahnräder erinnern, in unterschiedliche Grauwerte um und lässt die Gebäudekante der zwei, jeweils gemeinsam sichtbaren Seiten zugunsten einer flächigen Bildkomposition zurücktreten, in der selbst die Öffnungen verschwinden. Die Fenster sind unregelmäßig verteilt, jedoch präzise und farbgleich im Raster platziert, so dass sie kaum auszumachen sind. Erstaunt ist, wer vermutet hat, dass der minimal scheinende Glasanteil das Gebäude nicht ausreichend belichten kann. Mehr als hundert kleine Fenster sorgen für angenehmes Streulicht auf den drei Büroebenen und in der zweigeschossigen Prüfhalle im Erdgeschoss. Sie sind Teil einer Inszenierung der Büros mit Bildtapeten an den Außenwänden und farblich abgestimmten Innenwänden und Böden. In die Bildmotive, leicht abstrahierte regionale Landschaften, sind die Fenster wie Bilder eingeschnitten. Verfremdung und Irritation sind gewollt. Die zentrale, dreigeschossige Halle weicht ab vom starren Konzept. Sie ist klassische Architektur – gegliederter Raum mit plastisch geformten Galerie-Brüstungen und differenzierter Lichtführung. Ihre Wirkung wird verstärkt durch den einheitlichen Überzug aller Flächen mit Silberlack, dem winzige Metallsplitter beigesetzt wurden. Bei diesem Bau gelang den Architekten, ihr Konzept der »aufgeladenen« Oberflächen in Raumqualitäten umzusetzen, die in sich stimmig sind und miteinander belebend wirken.


    • Standort: Liebenauer Hauptstraße 82c, Graz

      Architekten: Splitterwerk, Graz (A)
      Fertigstellung: April 2008
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