Das »Main Forum« am Flussufer nahe zum Hauptbahnhofs gelegen, ist das Ergebnis eines Wettbewerbs, den die Architekten 1996 gewannen. Bauherr ist die IG Metall, die ihr neues Hauptquartier nicht ganz ohne Grund unmittelbar neben Max Tauts berühmtem Gewerkschaftshaus errichtete. Steinern und in den Kontext des gründerzeitlichen Quartiers eingebunden präsentiert sich die 22-geschossige Hochhausscheibe, die im Osten mit dem viermal um die Ecke geführten Sockelbau ein glasüberdachtes Atrium bildet. Zur Innenstadt als gerasterte Stahl-Glas-Konstruktion sichtbar, zeigt sich das Ensemble ansonsten komplett mit rotem Mainsandstein verkleidet. Während das Hochhaus ein reiner Bürobau ist, beherbergt die Basis auch Wohnungen und Läden.
Zwischenzeitliche Querelen, ob die gebeutelte IG Metall überhaupt dort einzieht, (für das sie unter Androhung des Weggangs aus Frankfurt die Genehmigung erhielt, höher zu bauen als es der Bebauungsplan erlaubte!), sind inzwischen beseitigt. Der auch in der Mainmetropole angespannte Immobilienmarkt überzeugte die Gewerkschafter, schließlich doch. Der Bau, mit seiner an die italienischen Rationalisten erinnernden Fassade liefert einen selbstbewussten Beitrag zum aktuellen Frankfurter Baugeschehen. Christof Bodenbach
- Standort: Wilhelm-Leuschner-Straße, FFM
Architekten: Gruber + Kleine-Kraneburg, Frankfurt
Fertigstellung: 2004
db deutsche bauzeitung 06|2004