~Franziska Puhan-Schulz
In Frankfurt werden derzeit zehn Cafeterien geplant und gebaut. Schul- und Hochbauämter reagieren damit auf den längst überfälligen Bedarf. Die Cafeteria für das Elisabethen-Gymnasium und die Fürstenberger-Realschule hat sich bereits bewährt. Am Rande des Holzhausenparks mit seinem barocken Wasserschlösschen, inmitten alten Baumbestands gelegen, durfte sich der Neubau nicht zu massig präsentieren. Das im Winter 2005 direkt beauftragte Büro Deutsch Architekten verwendete viel Mühe darauf, das Gebäude stimmig zwischen die alten Bäume zu integrieren: So sind zum einen die notwendigen Küchen-, Lager- und Andienungsräume – rund vierzig Prozent der Baumasse – unter die Erde verlegt. Zum anderen öffnet sich der lichtdurchflutete Solitär großzügig zum Park hin. Große Platanen wurden als Schattenspender für die Terrasse miteinbezogen. Gegenüber der Flucht des Altbaus ein wenig zurückversetzt erhebt sich ein flacher, funktionalistischer Betonriegel mit vorgesetzter Loggia aus grauem Sichtbeton, die einerseits als Außenterrasse, andererseits als Schattenelement vor der 25 Meter langen Glasfront dient. Hinter der Glasfront erstreckt sich der Gastraum mit 200 Sitzplätzen. Die offenporigen Oberflächen der Wände aus weißem Sichtbeton (Sandwichelemente), das warme Gelb des Linoleumfußbodens und die stoffabgespannte Akustikdecke geben dem Raum eine hohe Aufenthaltsqualität. Hier erhalten 600 Kinder in den Pausen zeitversetzt ihr Mittagessen. Der reibungslose Ablauf funktioniert über zwei Eingänge im nördlichen Gebäudeteil, von wo aus die Schüler an der Essensausgabe vorbei in den lichten Gastraum geführt werden, der außerhalb der Mittagszeit als multifunktionaler Aufenthaltsraum dient. Der Bau ist in seiner schlichten, eleganten, puristischen Art vorbildlich umgesetzt, und die Schüler halten sich gerne an diesem Ort auf.
Standort: Holzhausenpark Architekt: Deutsch Architekten, Frankfurt am Main Nutzung: seit März 2008
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