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Filmoteca de Catalunya

Barcelona
Filmoteca de Catalunya

~Christian Holl

Nahe der Rambla de Raval und unweit des berühmten Teatre del Liceu, in der dichten Altstadt, wird das Erfolgsmodell der Stadterneuerung Barcelonas fortgeschrieben. An der durch den Abriss von alten Häusern entstandenen Plaça Salvador Seguí wurden Wohnbebauung, die Aufwertung des öffentlichen Raums durch einen neuen Platz sowie eine kulturelle Einrichtung miteinander kombiniert. Bei letzterer handelt es sich um das katalonische Filminstitut. Josep Lluís Mateo, der 2004 den Wettbewerb für das Gebäude gewonnen hatte, inszeniert hier das Bild eines Rohbaus, der mit wenigen Mitteln funktionstüchtig gemacht wurde – und verweist damit explizit auf die Vielzahl von Neubauten, die als Baustelle noch Neugier weckten, nach ihrer Fertigstellung aber enttäuschen. Haushohe, aus mehreren Scheiben gefügte Stahlbetonträger bilden die Wände der Längsseiten, mit Querschotten und Decken fügen sie sich zum tragenden Gerüst, das stützenfreie Innenräume ermöglicht. Im Beton verlaufende Stahlseilbündel, die die Zugkräfte aufnehmen, sind als Linien im Sichtbeton nachgezeichnet, die Abschlussverankerungen dieser Bündel blieben sichtbar. Aus dem Tragwerk mit seinen unterschiedlich weiten Auskragungen ergibt sich ein skulptural anmutendes Volumen, das über einen Balkon und überdachte Platzbereiche unkompliziert Innen und Außen miteinander verzahnt. Der Sichtbeton wurde nicht poliert oder auf andere Weise veredelt. Das Kopfsteinplaster des Platzes ist ansatzlos in den Eingangsbereich hinein fortgeführt, von wo aus man nach unten die unter dem Platz liegenden Kinosäle, nach oben Ausstellungsbereiche, Seminarräume, ein Café, die darüber liegende Bibliothek sowie die Verwaltungsräume im obersten Stockwerk erreicht. Zwei Lichthöfe sorgen für ausreichende Helligkeit in den innenliegenden Bereichen. Den Charakter des sichtbar belassenen Rohbaus verstärkt der Ausbau, der durch den Eigencharakter der eingesetzten Materialien wirkt: Edelstahlplatten, Parkett, farbige, bedruckte Gläser, raumhohe Verglasungen mit schmalen Profilen, Drahtgewebe unterschiedlicher Maschenweite als Vorhangelemente, wetterfester Baustahl. Beim nächsten Barcelona-Besuch unbedingt berücksichtigen!


  • Standort: Plaça Salvador Seguí, 1-9 / Carrer d’Espalter, E-08001 Barcelona

    Architekten: Mateo Arquitectura, Josep Lluís Mateo, Barcelona
    Fertigstellung: Februar 2012
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