Schader-Forum

~Franziska Puhan-Schulz

Die Veranstaltungen und Ausstellungen der Schader-Stiftung folgen seit zwei Jahrzehnten Themen wie gesellschaftliche Integration von Zuwanderern, Modelle des Zusammenlebens in einer alternden Gesellschaft und soziale Anforderungen an eine nachhaltige Gestaltung der Städte.

Der Neubau des Schader-Forums in Darmstadt-Bessungen soll die öffentliche Wahrnehmung der Stiftung stärken. Gewünscht war ein weiterer Solitärbau, der sich in die Abfolge der vorhandenen beiden Solitäre Stadthaus und Wilhelminenhof einfügt. Die Planung – ein Direktauftrag – begann vor sechs Jahren mit organischen Formen, realisiert wurde schließlich am Ende langwieriger Entscheidungsfindungsprozesse, die ungewöhnlich tief ins Detail gingen, ein Glaskubus, der L-förmig von einem in Muschelkalk gekleideten Baukörper umfasst wird. Im »Steinwinkel« liegen die Büro- und Besprechungsräume. Helle Eichenholzverkleidung an den innenliegenden Wänden schaffen eine freundliche Atmosphäre. Auf die allgemein gefasste Vorgabe der flexiblen Nutzung als Arbeits- und Kommunikationsfläche – ein Möglichkeitsort verschiedener Veranstaltungen, Workshops und Ausstellungen – haben die Architekten vorbildlich reagiert: Der Glaskubus präsentiert sich nach außen hin offen mit den karminroten Erschließungselementen Treppe und Aufzug. Im UG liegt der stützenfreie 360 m² große Saal, der für Veranstaltungen mit bis zu 400 Personen genutzt werden kann und über Zwischenwände je nach Raumbedarf unterteilbar ist. Flexibel nutzbar sind auch die beiden OGs und die großzügige Dachterrasse. Im EG befindet sich die öffentliche Fachbibliothek. Markiert wird das Forum von einer Stahl-Plastik des Künstlers Erich Hauser, die vormals im gegenüberliegenden Skulpturengarten des Hauses Schader stand.

Für den Ort und die Funktion ist es ein Glück, dass expressive Plastik, Glas-Metall-Körper und Steinwinkel so kontrastierend aufeinander stoßen wie die drei einzelnen Solitärbauten im Stadtraum.

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