Der Name Hotel Q! verrät die Nähe zum Ku´damm. Hotelräume in ungewohntem Design findet man in Berlin hier. Der grau verputzte Neubau mit seiner symmetrischen Anordnung der raumhohen Fenster wirkt unscheinbar. Das Innere des Gebäudes hingegen zeichnet sich durch ungewöhnliche Raumeindrücke aus, hervorgerufen durch das Verweben von Wand, Boden und Decke. Die vorherrschenden Gestaltungsprinzipien sind am deutlichsten in der Lounge erfahrbar. Eingetaucht in einen tiefroten Farbton verschmelzen hier Boden und Wand durch abgerundete Übergange. Aus den geneigten Wandflächen falten sich auf unterschiedlichen Höhen Sitzebenen heraus. In den Obergeschossen reihen sich die 72 Zimmer traditionell entlang innenliegender Flure. Die Hotelzimmer bestechen durch ihre platzsparende Gestaltung, auch hier wird das Thema des Ineinanderfließens verschiedener Elemente erneut aufgegriffen. Während sich der Boden als Bettsockel aufwölbt und sich diese Geste bis zur Einfassung der sich am Kopfende anschließenden Badewanne hinaufzieht, wird eine hölzerne Ablage als geschwungene Abkantung des Wandschranks weitergeführt. Ein Blick von der anderen Straßenseite lässt hinter den Fenstern sogar die eigenwilligen Bettsockel erkennen und vielleicht sind diese Einblicke als Ersatz für das fehlende Namensschild gedacht? Britt Lahmann
- Standort: Knesebeckstraße 67, Berlin
Design: Graft, Berlin
Fertigstellung: 2004