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Neubau des Dokumentations- und Informationszentrums

Bergen-Belsen
Neubau des Dokumentations- und Informationszentrums

~Ulrich Höhns

Bergen-Belsen ist einer der nationalsozialistischen Schreckensorte, deren Namen sich tief in das Weltgedächtnis eingegraben haben. In dem Konzentrationslager am Rande der Lüneburger Heide starben zwischen 1941 und 1945 Zehntausende von Menschen. Nach der Befreiung des Lagers durch britische Truppen wurde das Gelände in eine aus heutiger Sicht befremdlich idyllisch anmutende Parklandschaft umgestaltet. Die seit den sechziger Jahren entstandenen, provisorisch anmutenden Gebäude der Gedenkstätte erwiesen sich in jüngerer Zeit als unzureichend. Weder konnten sie den internationalen Besucherstrom angemessen empfangen, noch boten sie genügend Platz für eine Erforschung der Geschichte des Lagers. Auch waren sie für eine zeitgemäße Präsentation der vielen Originaldokumente ungeeignet.
Den Wettbewerb für den Neubau des Dokumentationszentrums gewannen 2003 KSP Engel und Zimmermann Architekten. Die Berliner Landschaftsarchitekten sinai. Faust. Schroll. Schwarz entwickelten behutsam und Spuren sichernd eine neue Freiraumplanung.
Das Haus ist ein schmaler, zweihundert Meter langer, monolithischer Körper aus Sichtbeton, Teil eines beim Lagerbau aufgelösten historischen Weges und selbst Weg in das Gelände hinein. Der in weiten Strecken fensterlose, zweigeschossige Bau liegt wie eine begehbare Skulptur inmitten des lichten Heidewaldes, genau an der Grenze des Konzentrationslagers. Seine Stirn mit einem markanten, extrabreiten Fenster für einen Panoramablick auf das Gelände kragt einige Meter aus, um hier den Boden nicht zu berühren.
Die unversöhnlich wirkende, nach außen hin abweisende Gestalt und die starke physische Präsenz dieses Hauses vermitteln Unverrückbarkeit und Dauerhaftigkeit. Seine Architektur spiegelt die Ernsthaftigkeit und zugleich das Selbstbewusstsein der heutigen Generation wider, eine schwierige Aufgabe wie diese historisch angemessen und formal eigenständig zu lösen.
Standort: Lohheide Architekten: KSP Engel und Zimmermann Architekten, Frankfurt/M. Eröffnung: Oktober 2007
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