Zuvor Parkplätze für die Beamten, nun zusätzliche Büroflächen und Tiefgarage: Der Erweiterungsbau der Kreisverwaltung Aachen schließt die Lücke zwischen Gründerzeithäusern zur einen und dem denkmalgeschützten, scheibenartigen Kreishaus von 1954 zur anderen Seite. Während das erste Obergeschoss die Fraktionen und die beiden folgenden Geschosse jeweils Verwaltungsbüros beherbergen, steht das oberste Stockwerk derzeit noch leer, vorgesehen ist eine artverwandte Fremdnutzung. Das – wenn auch zurückgesetzte – Technikgeschoss auf dem Dach wirkt bisweilen etwas wuchtig, gewährleistet aber den hohen Hightech- und Niedrigenergiestandard, der sich hinter der Fassade mit auffälliger Gestaltung (afrosaharafarbene HPL-Platten) verbirgt: So steuern zum Beispiel Decken mit thermischer Bauteilaktivierung und eine dezentrale Lüftungsanlage das Raumklima in den Büros – für individuellen Frischluftbedarf lassen sich aber dennoch schmale Fassadenelemente handbreit öffnen. Außen wie innen werden die Sonderbereiche – fünf Fraktionssäle sowie Medienraum und Bistro/Kantine im Erdgeschoss – schnell ablesbar: In der dann doppelschaligen Gebäudehülle sind sie leicht eingerückt, mit dunkelroten Stofflamellen im Zwischenraum; innen sind sie durch
abgerundete Wände (trotz schwarz-grüner Fraktionsmehrheit ebenfalls in dunklem Rot gehalten) gekennzeichnet. cf
- Standort: Zollernstraße 10, Aachen
Architekten: Böhning Kellerer Schüler Zalenga, Berlin
Wettbewerb: 2002, Fertigstellung: Anfang 2005
Teilen: